Alle Bilder seien ohne ihr Wissen entstanden und ohne ihre Billigung veröffentlicht worden, sagte Vize-Regierungssprecher Georg Streiter am Mittwoch. "Das sind alles Fotos, die aus irgendwelchen Verstecken heraus gemacht worden sind." Der Bürgermeister von Merkels Urlaubsort auf der Mittelmeerinsel Ischia rief die Paparazzi zur Zurückhaltung auf.
Merkel war sowohl mit den Kindern und Enkelkindern ihres Mannes Joachim Sauer beim Wandern als auch im Badeanzug beim Schwimmen auf Ischia gezeigt worden. "Sie können sich vorstellen, dass es nicht immer entspannt ist, wenn man irgendwo Urlaub macht und das Gefühl hat, aus jeder Ecke lugt ein Objektiv hervor", sagte Streiter. Es sei bekannt, dass die Kanzlerin keine große Neigung zur Pose habe.
Auch Rosario Caruso, Bürgermeister der Kommune Serrana Fontana, zu der Merkels Urlaubsort gehört, äußerte sich verärgert über die Bilder. Die Fotografen hätten "Fotos von Signora Merkel gemacht, für die ich mich ehrlich gesagt schäme", sagte der 39-Jährige "Spiegel Online". Er habe an die Paparazzi appelliert, "sie mögen bitte größtmöglichen Respekt vor der Privatsphäre unserer Gäste zeigen". Es gebe "eine regelrechte Belagerung". Er selbst habe etwa zehn Fotografen gesehen.
Caruso hat die Kanzlerin bislang nicht zu Gesicht bekommen. "Sie ist hier sehr zurückgezogen", sagte der Bürgermeister. Er habe ihr aber Blumen zu Beginn ihres Urlaubs schicken lassen. "Wir sind alle stolz, dass Merkel unseren Ort auswählt", sagte Caruso. (dpa)
Interview mit Caruso auf Spiegel Online
Stephanie Pilick