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Bundespresseball 2015: Jetzt wird erst recht gefeiert

Bundespresseball 2015

Jetzt wird erst recht gefeiert

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    Bundespräsident Joachim Gauck mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt.
    Bundespräsident Joachim Gauck mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt. Foto: Britta Pedersen/dpa

    Der Gegensatz hätte größer kaum sein können. Auf der einen Seite des Pariser Platzes die französische Botschaft, vor der auch zwei Wochen nach den Attentaten noch ein Meer aus Blumen und Lichtern wogt – und auf der anderen Seite Berlins wohl bekanntestes Hotel, das Adlon, in das gerade mehr als 2000 festliche gekleidete Gäste strömen, um zu feiern. „Wir wollen unser normales Leben leben“, betont Bundespräsident Joachim Gauck wie zum Trotz, der auch dieses Jahr mit einem Walzer den Bundespresseball eröffnet. „Ich schenke diesen Verbrechern doch nicht meine Lebensfreude“, sagt die frühere Grünen-Chefin Claudia Roth. Nach dem etwas missglückten Ausflug an den Flughafen Tempelhof vor einem Jahr haben die Hauptstadtjournalisten ihren Ball nun an eine der besten Adressen

    Bundespresseball 2015 unter strengen Sicherheitsvorkehrungen

    Bis in die Morgenstunden hinein feiern Journalisten, Politiker und Lobbyisten bei Essenz vom Perlhuhn mit Wurzelgemüse, Rilette-Ravioli mit Grießnocken, geschmorten Kalbsbäckchen und der obligatorischen Currywurst um Mitternacht ein wahres Fest der Sinne – unter strengen, aber äußerst diskreten Sicherheitsvorkehrungen. Aus dem Kabinett sind zwar nur Vizekanzler Sigmar Gabriel vertreten, der unauffällig durch einen Seiteneingang kommt, Landwirtschaftsminister Christian Schmidt und Familienministerin Manuela Schwesig (mit Babybauch) – das aber tut der Stimmung keinen Abbruch.

    Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat wegen der Trauerfeier in Paris noch abgesagt, Bundeskanzlerin Angela Merkel meidet den Bundespresseball seit Jahren wie der Teufel das berühmte Weihwasser, dafür aber ist die außerparlamentarische Opposition mit FDP-Chef Christian Lindner und der AfD-Vorsitzenden Frauke Petry vertreten, die offenbar kein Problem damit hat, mit genau den Journalisten zu feiern, die ihre Anhänger zur „Lügenpresse“ zählen.

    16 Jahre nach dem Umzug von Parlament und Regierung nach Berlin ist auch der Bundespresseball da angekommen, wo er eigentlich schon immer hin wollte: Hotel Adlon, Pariser Platz, direkt am Brandenburger Tor. Die Chancen, dass er dort bleibt, stehen dem Vernehmen nach gut.

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