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Britisches Königshaus: Zu viel Normalität? Royals verärgert über BBC-Doku aus dem Königshaus

Britisches Königshaus

Zu viel Normalität? Royals verärgert über BBC-Doku aus dem Königshaus

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    Das Privatleben der Queen wird streng geschützt. Vor 50 Jahren gewährte sie dennoch einen Einblick.
    Das Privatleben der Queen wird streng geschützt. Vor 50 Jahren gewährte sie dennoch einen Einblick. Foto: Ben Stansall, dpa

    „Der Salat ist fertig“, sagt Queen Elizabeth II. zu Prinz Philip, der gerade Würstchen grillt. Die Szene jenes Familienausflugs ins Grüne ist in der TV-Doku „The Royal Family“ von 1969 zu sehen. Ein Jahr lang begleitete damals ein Kamerateam die Royals. Und das aus einem bestimmten Grund: Der Film sollte ihren Ruf aufbessern.

    Die eigentlich verbannte Royal-Doku wird zehntausendfach geklickt

    Dann verschwand er aus der Öffentlichkeit, bis ihn am 27. Januar ein Unbekannter auf die Videoplattform Youtube hochlud. Das Video sahen laut der britischen Zeitung The Sun daraufhin zehntausende Menschen. Bis es nach wenigen Stunden – nach Beschwerden des Königshauses und der BBC – wieder gelöscht wurde. Doch das Interesse an der Doku ist ungebrochen. Und das liegt auch an der Erfolgsserie „The Crown“, die das Wirken der Queen aufarbeitet und die Doku von 1969 in einer Folge thematisiert.

    In der Serie, in der das Auftreten der Royals vor den Dokukameras nachgestellt wird, ist es Philip, der vorschlägt, einen öffentlichkeitswirksamen Film zu drehen. Zuerst spricht er in „The Crown“ mit seiner Tochter Anne darüber. Die echte Anne verriet Jahre später in einem TV-Beitrag, dass sie nicht froh gewesen sei über die Doku: „Mir hat die Idee, einen Film zu drehen, nie gefallen. Ich fand sie fürchterlich.“ Schon als Kind habe man mit der Aufmerksamkeit leben müssen, das Letzte, das man gebraucht habe, sei noch mehr davon. „Ich kann mich nicht erinnern, irgendetwas davon genossen zu haben.“

    Zu viel Normalität wollten die britischen Royals nicht

    Die BBC-Doku sollte zeigen, wie „normal“ die Königsfamilie lebt. In der Tat gab es recht Alltägliches zu sehen: So erzählt die Queen am Esstisch ausgelassen davon, wie ihr Sekretär den US-Diplomaten Walter Annenberg als Gorilla bezeichnete. Sie habe seine Bemerkung zwar unhöflich gefunden, dieser Eindruck habe sich aber nach der Ankunft Annenbergs ob seiner langen Arme bestätigt, ganz zu ihrem Amüsement. In einer anderen Szene kauft sie ihrem damals vierjährigen Sohn Edward ein Eis und fragt ihn dann in mütterlicher Sorge: „Diese klebrige Schweinerei schmierst du jetzt ins Auto, oder?“

    Total normal. Für die Royals aber offenbar zu viel der Normalität. Bereits nach der Ausstrahlung – im Juni 1969 sahen 37 Millionen Briten die Doku – baten sie die BBC, den Film nie wieder zu zeigen. Zur Feier ihres Kronjubiläums wurden 2011 90 Sekunden daraus neu veröffentlicht. Alle anderen Szenen blieben der Öffentlichkeit jahrzehntelang vorenthalten. Bis man nun der Queen und Prinz Philip zumindest für wenige Stunden wieder beim Grillen zuschauen konnte.

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