Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Britisches Königshaus: Sex-Skandal um Prinz Andrew?

Britisches Königshaus

Sex-Skandal um Prinz Andrew?

    • |
    Prinz Andrew macht der Queen nicht zum ersten Mal Sorgen.
    Prinz Andrew macht der Queen nicht zum ersten Mal Sorgen. Foto: Swen Pförtner, dpa

    Der Buckingham-Palast gibt sich gerne verschlossen. Zurückhaltung gilt als das friedensstiftende Motto des Königshauses. Umso bemerkenswerter stellen sich die vergangenen Tage dar. Palastsprecher meldeten sich zwei Mal zu Wort – ein Umstand, der die Briten sofort aufhorchen lässt. Es geht um den skandalerprobten Prinz Andrew, das dritte Kind von Königin Elizabeth II., der dieses Mal für einen äußerst unerfreulichen royalen Start ins Jahr 2015 sorgen könnte.

    Prinz Andrew soll Minderjährige sexuell missbraucht haben

    Eine 30-jährige US-Amerikanerin, sie wird geführt als Jane Doe und ist laut Medienberichten bekannt als Virginia Roberts, beschuldigt ihn, sie zwischen 1999 und 2002 als Teenagerin sexuell missbraucht zu haben. Der 54-jährige Prinz habe sich mehrfach an ihr als Sexsklavin vergangen. In dem in Florida anhängigen Verfahren ist gar die Rede von Orgien in London, New York und in der Karibik.

    Am Wochenende schaltete sich der Buckingham-Palast ein und wies die Behauptungen als kategorisch falsch zurück. Es würde ausdrücklich bestritten, dass der Herzog von York in irgendeiner Form sexuellen Kontakt mit der Frau gehabt habe.

    Europas Königshäuser auf einen Blick

    Im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland sitzt seit 1952 Königin Elisabeth II. auf dem britischen Thron. Die aus dem Hause Windsor stammende "Queen" wurde während des Zweiten Weltkriegs zur Automechanikerin ausgebildet. Sie ist verheiratet mit ihrem Cousin dritten Grades, Prinz Philip Mountbatten.

    In Spanien hat 2014 König Juan Carlos I. abgedankt, nachdem er seit 1975 Staatsoberhaupt war. Jetzt regiert sein Sohn Felipe. Neue Königin ist dessen Frau Letizia - Spanien ist eine parlamentarische Erbmonarchie.

    In Dänemark ist Margrethe II. aus dem Haus Glücksburg seit 1972 Königin. Sie ist mit dem französischen Graf Henri Laborde de Montpezat verheiratet. Die 1940 geborene Königin ist als Kettenraucherin bekannt.

    In Belgien saß Albert II. aus dem Haus Sachsen-Coburg und Gotha seit 1993 auf dem Thron. Der 1943 geborene Monarch ist auch Fürst von Lüttich. Er ist mit der italienischen Prinzessin Paola Ruffo di Calabria verheiratet. Nach Alberts Abdankung am 21. Juli 2013 regiert Sohn Philippe zusammen mit seiner Ehefrau, Königin Mathilde.

    Carl Gustaf XVI. aus dem Haus Bernadotte regiert in Schweden. 1973 kam er mit 27 Jahren auf den Thron. Der 1946 geborene König leidet unter Legasthenie. Bei den Olympischen Spielen 1972 in München lernte er seine spätere Gattin Silvia Sommerlath kennen, die dort Hostess war.

    Regenten der Niederlande sind seit dem 30. April 2013 König Willem-Alexander und Königin Máxima. Willem-Alexander folgte seiner Mutter Königin Beatrix Wilhelmina Armgard van Oranje-Nassau auf dem Thron.

    In Norwegen ist Harald V. seit 1991 König. Er entstammt dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, kurz: Haus Glücksburg. Königin Sonja, seine Frau, war keine Adlige. Das Paar musste darum kämpfen, heiraten zu dürfen.

    Dabei läuft gegen Prinz Andrew keine formelle Anklage. Er taucht vielmehr auf einer Liste des Multimillionärs Jeffrey Epstein auf, der wegen Missbrauchs von minderjährigen Mädchen bereits 2008 zu einer mehrmonatigen Haftstrafe verurteilt worden war. Der Rechtsfall wurde erneut aufgegriffen, weil zwei von Epsteins Opfern den Staat verklagen. Ihrer Ansicht nach seien ihre Rechte nicht genügend berücksichtigt worden. Die von Epstein geführte Auflistung besteht aus vielen Namen aus Politik und Wirtschaft, die ihm Geschäftsvorteile verschaffen sollten.

    Verhängnisvolle Freundschaft von Prinz Andrew und Jeffrey Epstein

    Aus britischer Sicht hat die Erwähnung von Prinz Andrew vor allem deshalb Sprengkraft, weil der 54-Jährige die Gefängnisstrafe von Epstein nicht als Anlass nahm, seine lange Freundschaft zu dem Finanzmagnaten abzubrechen. Auch nach seiner Freilassung habe der Sohn der Queen ausgelassen mit Epstein gefeiert und ihn zu privaten Besuchen eingeladen. Erst 2011 löste Prinz Andrew die Freundschaftsbande zu dem verurteilten Pädophilen auf und entschuldigte sich öffentlich.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden