Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Britische Royals: Harry, William und die BBC: Zwei Prinzen in Kampflaune

Britische Royals

Harry, William und die BBC: Zwei Prinzen in Kampflaune

    • |
    Sie sind sauer auf die BBC: Die Prinzen William (links) und Harry.
    Sie sind sauer auf die BBC: Die Prinzen William (links) und Harry. Foto: Toby Melville, Pool Reuters/AP/dpa (Archivbild)

    Die Kluft zwischen den britischen Royals und dem britischen Sender BBC scheint sich zu vertiefen: Ein royales Weihnachtskonzert soll statt in dem öffentlich-rechtlichen Sender nun beim kommerziellen Wettbewerber ITV gezeigt werden. Der Sender teilte mit, man werde das in der Westminster Abbey stattfindende Konzert mit Herzogin Kate am 8. Dezember übertragen. Zuvor sollte die BBC die Übertragungsrechte für die Veranstaltung bekommen.

    Vorausgegangen waren eine ganze Reihe von Auseinandersetzungen zwischen dem Königshaus und dem traditionsreichen britischen Sender. Die aktuellste davon betrifft – wieder einmal – Herzogin Meghan und Prinz Harry. Obwohl sie längst nicht mehr in Großbritannien leben, kommen sie auf der Insel nicht aus den Schlagzeilen. Der jüngste Eklat dreht sich um den zweiten Teil einer TV-Dokumentationsreihe mit dem Titel „The Princes and the Press“ (Die Prinzen und die Presse), der am vergangenen Montag bei der BBC ausgestrahlt wurde. Er beleuchtet unter anderem das Verhältnis des Herzog-Paares von Sussex zu den Medien und dessen Rückzug aus der königlichen Familie. Die Sendung sorgte schon im Vorfeld für Aufruhr. Berichten zufolge sollte die Folge nämlich von „Megxit“ zu „BBC heißt die Folge nun schlicht „Episode 2“.

    Doku „The Princes and the Press“ reißt alte Gräben auf

    Die BBCreagierte mit der Namensänderung auf die von Harry geäußerten Vorwürfe, dass der Begriff „Megxit“ sexistisch sei. Was genau an dem Wort sexistisch sein soll, ließ er jedoch offen.

    Doch es sind nicht nur Harry und Meghan, die die Berichterstattung der BBC kritisieren. Die Dokumentation „The Princes and the Press“ geriet in den britischen Medien unter Beschuss, weil sie längst bekannte Informationen erneut thematisiert und damit Öl ins Feuer geschüttet habe. In einer Rezension der Zeitung Telegraph hieß es: „Das Recycling für das Fernsehen hat nichts gebracht, außer die Beziehungen zwischen der BBC und der königlichen Familie zu beeinträchtigen.“

    Die Schwiegertöchter der Queen, Kate (links) und Meghan.
    Die Schwiegertöchter der Queen, Kate (links) und Meghan. Foto: Mike Egerton, dpa

    In der Folge der zweiteiligen Serie am Montagabend ging es unter anderem um die Zerwürfnisse zwischen Harry und seinem Bruder Prinz William. Die Doku legt nahe, dass die Brüder Journalistinnen und Journalisten mit Vorwürfen gegen den jeweils anderen gefüttert haben sollen.

    Buckingham Palace, Clarence House und Kensington Palace äußern sich in gemeinsamer Erklärung

    In einer seltenen gemeinsamen Erklärung kritisierten alle drei königlichen Haushalte – der Buckingham Palace, das Clarence House mit Prinz Charles und Camilla sowie der Kensington Palace mit William und Kate – , dass die Dokumentation der BBC „überzogenen und unbegründeten Behauptungen aus ungenannten Quellen“ Glaubwürdigkeit verleihe. Auch Behauptungen, wonach Thronfolger Charles über die Hautfarbe der zukünftigen Kinder von Harry und Meghan spekuliert haben soll, würden aus Kreisen des Palastes als „Fiktion“ bezeichnet, berichteten Medien. Der US-amerikanische Autor Christopher Anderson hatte in einem neuen Buch von einem entsprechenden Dialog zwischen Charles und seiner Frau Camilla berichtet. Die Anschuldigungen stehen seit dem Aufsehen erregenden Fernsehinterview, das Meghan und Harry im März der US-Moderatorin Oprah Winfrey gegeben hatten, im Raum. Elizabeth II. und ihr im April im Alter von 99 Jahren gestorbener Mann Prinz Philip nahm das Paar nachträglich von dem Vorwurf, sich rassistisch geäußert zu haben, aus. Seitdem wurde heftig spekuliert, wen die beiden gemeint haben könnten.

    Fünf Fakten über die britische Monarchie

    Großbritannien gilt als die älteste konstitutionelle Monarchie der Welt.

    Die Queen war zuletzt offizielles Staatsoberhaupt von 15 Ländern des „Commonwealth of Nations“. Sie war unter anderem „Königin von Kanada“, „Königin von Australien“ und „Königin von Jamaika“. Auf der Isle of Man in der Irischen See führte sie den Titel „Lord of Man“, auf den Kanalinseln „Herzogin der Normandie“.

    Das Haus Windsor besitzt weit verzweigte familiäre Beziehungen zu deutschen Adelshäusern. Zum einen über die Ur-Ur-Großeltern der Queen zum Haus Hannover sowie zum Adelsgeschlecht Sachsen-Coburg und Gotha. Aus dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, einer Nebenlinie des Geschlechts Oldenburg, kam Prinzgemahl Philip. Mütterlicherseits war er mit dem Haus Battenberg verwandt, einer Linie des Geschlechts Hessen.

    Der britische König George V. änderte erst 1917 den Namen der Königsfamilie von „Sachsen-Coburg und Gotha“ in „Windsor“. Grund war die antideutsche Stimmung auf der Insel während des Ersten Weltkriegs. „Windsor“ steht für die kleine englische Stadt, in der sich die königliche Residenz Windsor Castle befindet.

    Elizabeth II. hat ein ganzes Zeitalter geprägt. 70 Jahre saß sie auf dem Thron. Als Königin begleitete sie viele Briten durch deren gesamtes Leben. Sie war die älteste Monarchin eines Staates.

    Harry und Meghan, die sich mittlerweile von der britischen Krone losgesagt haben, leben mit ihren zwei Kindern, dem zweijährigen Archie und der fünf Monate alten Lilibet, in Kalifornien. Doch auch in den USA ist das Paar zunehmend umstritten, insbesondere seit Meghan ihren Titel dazu genutzt hatte, um sich mit Forderungen nach bezahltem Mutterschaftsurlaub in die US-amerikanische Politik einzumischen.

    Für Furore sorgt auch der Umstand, dass sie sich vor einem Berufungsgericht entschuldigen musste, weil sie „vergessen“ hatte, mit den Autoren einer Biografie zusammengearbeitet zu haben. In dem Verfahren geht es um eine Klage gegen britische Zeitungsverlage, die Auszüge eines Briefes an ihren Vater veröffentlichten hatten. (mit dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden