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Tourismus: Bringen Urlauber das Coronavirus? Griechenland fürchtet die Gefahr von außen

Tourismus

Bringen Urlauber das Coronavirus? Griechenland fürchtet die Gefahr von außen

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    An den griechischen Flughäfen (hier auf Kreta) wird vereinzelt auf das Coronavirus getestet.
    An den griechischen Flughäfen (hier auf Kreta) wird vereinzelt auf das Coronavirus getestet. Foto: Eurokinissi, dpa

    Griechenland lockert einige Corona-Beschränkungen. Aber zugleich schleppen Touristen das Virus wieder ein. Regierungssprecher Stelios Petsas ermahnte die Bevölkerung am Donnerstag, Abstands- und Sicherheitsregeln einzuhalten. Sonst werde die Regierung kommende Woche neue Restriktionen einführen, um „die große Mehrheit der Bevölkerung vor den wenigen Leichtfertigen zu schützen“.

    Zunächst einmal macht Griechenland aber weitere Schritte zur Normalisierung des Alltagslebens: Ab sofort brauchen die Kunden in Einkaufszentren keine Maske mehr zu tragen. Und in den Restaurants dürfen jetzt wieder mehr als sechs Personen an einem Tisch sitzen. Für die Beschäftigten in der Gastronomie und im Einzelhandel gilt allerdings weiterhin Maskenpflicht, wie auch für Kunden beim Friseur, in Nagelstudios und in Massagesalons sowie für Fahrgäste in allen öffentlichen Verkehrsmitteln. Busse und Bahnen dürfen nur zwei Drittel der normalerweise zugelassenen Fahrgastzahlen befördern.

    Griechenland hat die Corona-Epidemie dank frühzeitiger Kontaktbeschränkungen bisher gut im Griff. Es gibt 3672 bestätigte Infektionen. 193 Todesfälle – und damit nur 18 pro Million Einwohner (Deutschland: 110). Aber jetzt schleppen ausländische Touristen das Virus ein und verbreiten es. Die Zahl der Infektionen steigt wieder: Wurden im Juni an vielen Tagen weniger als zehn neue Covid-19-Fälle registriert, waren es vom 1. bis 8. Juli insgesamt 510 – davon 365 gingen auf das Konto von ausländischen Touristen. Dagegen will die Regierung vorgehen. Das merken vor allem Touristen, die aus den Balkanländern über den bulgarischen Grenzübergang Promachonas nach Griechenland kommen. Seit Mitte der Woche werden dort alle Reisenden auf das Virus getestet.

    Ein QR-Code entscheidet, wer am Flughafen auf Corona getestet wird

    Haupteinfallstor ist der Übergang Promachonas – und hier sind es vor allem Serben, die positiv getestet werden. Die Regierung untersagte inzwischen Besuchern aus Serbien die Einreise. Aber Zehntausende sind bereits im Land, im Badeort Edipsos auf Euböa sitzen 80 in Quarantäne. Auch auf Korfu und Thasos befinden sich mehrere positiv getestete Urlauber aus Serbien und Bulgarien in Quarantäne. Geht das so weiter, schließen Virologen nicht aus, die Grenze zu den benachbarten Balkanländern wieder zu schließen.

    Auf den griechischen Flughäfen werden weiterhin nur einzelne Reisende bei der Ankunft getestet. Wen es trifft, entscheidet ein QR-Code, den die Urlauber nach einer Online-Registrierung auf ihr Smartphone bekommen. Wer positiv getestet wird, muss für 14 Tage in Quarantäne. Immerhin: Die Kosten dafür übernimmt der griechische Staat.

    Über alle wichtigen Entwicklungen bezüglich des Coronavirus informieren wir Sie in unserem Live-Blog.

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