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Bremen legt Veto ein: Keine DSDS-Show in Weltkulturerbe

Bremen legt Veto ein

Keine DSDS-Show in Weltkulturerbe

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    Die Jury-Mitglieder: Dieter Bohlen (l), Anja Lukaseder und Andreas (Bär) Läsker.
    Die Jury-Mitglieder: Dieter Bohlen (l), Anja Lukaseder und Andreas (Bär) Läsker. Foto: DPA

    Von Eckhard Stengel und dpa Bremen. Jetzt ist es amtlich: Dieter Bohlen und die RTL-Talentshow "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) gehören nicht zum Weltkulturerbe - oder zumindest nicht in ein Gebäude, das von der Unesco mit diesem Titel ausgezeichnet wurde.

    Wie die Bremer Senatspressestelle auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigte, wollten die DSDS-Organisatoren ihren nächsten regionalen Vorentscheid ausgerechnet im ehrwürdigen Bremer Rathaus veranstalten, das seit 2004 zum Unesco-Weltkulturerbe zählt. Da hatten sie aber nicht mit Bürgermeister und Kultursenator Jens Böhrnsen gerechnet. Der Sozialdemokrat und Theaterliebhaber entschied, im Rathaus dürfe keinesfalls eine Show laufen, in der Menschen vor einem Millionenpublikum mit Häme, Spott und Beleidigungen überzogen und lächerlich gemacht würden.

    Bohlens Reaktion: "Es gibt genug Bürgermeister, die sich freuen, wenn wir kommen", sagte er dem Online-Portal bild.de. Er finde es sehr merkwürdig, wenn Politiker glaubten, sie könnten ihren Wählern sagen, was sie gut und schlecht finden sollten.

    Der Bremer Senat war allerdings nicht immer so streng bei der Vermietung der oberen Rathaushalle. Vor zehn Jahren - da regierte eine große Koalition - durfte hier ein großer Fleischfabrikant seinen 65. Geburtstag feiern, obwohl er sich zuvor durch Flucht ins Ausland einem Steuerprozess entzogen hatte. Da trug das Rathaus aber noch nicht den Titel Weltkulturerbe.

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