Zuerst eine gewaltige Explosion, dann ein Großbrand: in einer brasilianischen Militär- und Forschungsstation in der Antarktis sind zwei Angestellte der Marine ums Leben gekommen. Das bestätigte Brasiliens Verteidigungsminister Celso Amorim am Samstag. Die beiden Männer hätten in einer "heldenhafte Tat" versucht, das Feuer zu löschen, sagte Amorim. Ein weiterer Mann erlitt bei dem Unglück in der
Explosion im Maschinenbereich
Durch den Brand wurde die Forschungsstation völlig zerstört. Die von der brasilianischen Marine betriebene Station liegt auf der König-Georg-Insel in der Admiralty-Bucht, rund 130 Kilometer von der antarktischen Halbinsel entfernt.
Die Explosion ereignete sich nach Angaben der Marine am Samstag im Maschinenbereich der Station, wo die Stromgeneratoren waren. Die etwa 2600 Quadratmeter große Anlage bestand aus zahlreichen Modulen und beherbergte unter anderem Labore, Schlafräume und eine Bibliothek.
Zum Zeitpunkt des Unglücks hielten sich schätzungsweise bis zu 60 Menschen in der Station auf, darunter 30 Forscher und 15 Marine-Angehörige. Zwei Männer kamen ums Leben, ein weiterer wurde verletzt.
Brasiliens Antarktis-Station soll wieder aufgebaut werden
Bei der Hilfsaktion waren auch drei chilenische Hubschrauber sowie ein Schiff der argentinischen Marine im Einsatz. Das Forscherteam wurde zunächst zur chilenischen Station Eduardo Frei und von dort nach Punta Arenas in Chile geflogen. Am Sonntag oder Montag werden die Wissenschaftler in Brasilien zurückerwartet.
Die Südpolbasis der Südamerikaner war 1984 in Betrieb genommen worden und auf den Namen "Comandante Ferraz" getauft worden. Auf ihr betreibt Brasilien biologische Forschungsarbeiten. Wissenschaftler untersuchen vor allem Ökosysteme in Küstennähe, zudem sind Soldaten auf der Basis stationiert. Brasiliens Verteidigungsminister Amorim sagte, dass die Station wieder aufgebaut werden solle.
30 Länder unterhalten Forschungsstationen in der Antarktis
Insgesamt haben etwa 30 Länder Forschungsstationen in der Antarktis. Der Antarktis-Vertrag aus dem Jahr 1961 sieht vor, dass das 14 Millionen Quadratkilometer große Territorium rund um den Südpol ausschließlich wissenschaftlich genutzt werden soll. afp