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Brasilien: Papst beim Weltjugendtag: "Glaube als Kompass zum Glück"

Brasilien

Papst beim Weltjugendtag: "Glaube als Kompass zum Glück"

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    Papst Franziskus eröffnete am Donnerstag den Weltjugendtag. In seiner Rede rief er zum Abkehr vom Konsum auf.
    Papst Franziskus eröffnete am Donnerstag den Weltjugendtag. In seiner Rede rief er zum Abkehr vom Konsum auf. Foto: EPA/David Fernandez (dpa)

    "Sein Herz sei voller Freude", so Papst Franziskus am Donnerstag bei der Eröffnung des katholischen Weltjugendtags an der Copacabana von Rio. Er rief die Jugend zum Abkehr vom Konsum auf und empfahl den Glauben als Kompass zum Glück. Trotz Kälte und strömenden Regens waren die Menschen an den berühmten Strand gekommen, um den "Papst der Armen" zu feiern.

    Revolution durch Glauben

    "Wir sind versucht, uns selbst ins Zentrum zu stellen, und zu  glauben, Besitz, Geld und Macht würden uns glücklich machen", sagte  der Papst. Doch werde dadurch nur die Illusion von Glück geschaffen. Der Glaube könne eine "kopernikanische Revolution" schaffen, "indem er uns aus dem Zentrum holt und Gott hineinstellt".

    Kampf gegen Korruption und soziale Ausgrenzung

    Der Papst hält sich seit Montag in Brasilien auf. Am Donnerstagmorgen besuchte er ein Armenviertel in Rio de Janeiro. Dabei rief er zum Kampf gegen Korruption und soziale Ausgrenzung auf. Gerade die jungen Leute in der Favela Varghinha sollten angesichts der Ungerechtigkeit nicht resignieren, sagte das Kirchenoberhaupt auf einem Fußballplatz des Armenviertels.

    Der "Papst der Hoffnung"

    Der Argentinier ist der erste Südamerikaner an der Spitze der Katholischen Kirche und wird als Papst der Armen gefeiert. Vor allem in Brasilien, wohin ihn seine erste Auslandsreise führte. "Er ist der Papst der Hoffnung, ich hoffe, er wird die Kirche verändern", sagte Maria Aparecido, die mit ihrer achtjährigen Tochter aus Sao Paulo an die Copacabana gereist war. "Wir wollen eine einfachere Kirche."

    Rund 1,5 Millionen Menschen aus der ganzen Welt haben sich zum 28. Weltjugendtag nach Brasilien auf den Weg gemacht, darunter etwa 2000 aus Deutschland. Wegen des schlechten Wetters musste die für Sonntag geplante Abschlussmesse vor den Toren von Rio abgeblasen werden, weil sich das riesige Areal in einen Sumpf verwandelt hat. Die Abschlusskundgebung soll nun wie die Eröffnung an der Copacabana stattfinden.

    Unruhen in Brasilien

    Das Großereignis fällt in eine Zeit der sozialen Unruhen in Brasilien. Seit Monaten gehen immer wieder Menschen auf die Straße und protestieren gegen Korruption, hohe Lebenshaltungskosten und die öffentlichen Milliardenausgaben für Großveranstaltungen wie die Fußballweltmeisterschaft im kommenden Jahr. Auch am Donnerstag, während der Papst am Strand sprach, demonstrierten rund 500 Menschen vor dem luxuriösen Haus des Gouverneurs von Rio gegen Korruption. AFP/AZ

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