Der Tatort ist in der Sommerpause. In den kommenden Wochen zeigt das Erste am Sonntagabend Wiederholungen alter Fälle. Die Erstausstrahlung von "Borowski und das dunkle Netz" fand am 19. März 2017 statt.
Der Anfang ist so furios wie drastisch: Ein Mann mit Wolfsmaske dringt in ein Fitnessstudio ein, erschießt zwei Menschen und flüchtet verletzt. Unter den Toten: Jürgen Sternow, Leiter der Spezialabteilung Cyber-Crime des Landeskriminalamtes Kiel. Schnell liegt die Vermutung nahe, dass der Täter im Umfeld der rasant wachsenden Internetkriminalität zu suchen ist.
Während sich Kommissar Borowski (Axel Milberg) bei den Ermittlungen zunächst technische Spezialkenntnisse aneignen muss, ist die Kollegin Sarah Brandt (Sibel Kekilli) als ehemalige Hackerin ganz in ihrem Element. Aber wie jagt man einen Täter, der in keinerlei Beziehung zum Opfer stand und es mit allen Tricks versteht, sich im Darknet zu verbergen? Als es Brandt gelingt, eine Lücke in der scheinbar perfekten digitalen Tarnung des Auftragsmörders zu entdecken, kommen sie dem Täter auf die Spur.
„Borowski und das dunkle Netz“ ist ein richtig starker Tatort aus Kiel. Der Weg dazu führt ins Darknet. Da es letztlich um Spannung und Action geht, bleibt die Vielschichtigkeit dieses verschlüsselten Bereichs des Internets weitgehend auf der Strecke. Hätte auch nicht funktioniert bei einer Täterjagd, die Sarah Brandt physisch wie psychisch fordert.
Sibel Kekilli spielt die fast schon besessene Ermittlerin mit Bravour. Dieser Tatort wird das Publikum allerdings auch spalten: Begeisterung wohl bei denen, die auf Ulrich Tukur stehen; Unverständnis bei der Behrendt- und Bär-Fraktion.
Das war die Kritik in den Medien zur Erstausstrahlung von "Borowski und das dunkle Netz": Pressestimmen: "Viele Klischees" beim Tatort aus Kiel
Das Erste zeigt alle Tatort-Folgen parallel zur TV-Ausstrahlung am Sonntag auch als Live-Stream in der ARD-Mediathek (zur Mediathek). Die Folgen sind dort im Anschluss über mehrere Wochen abrufbar - aus Jugendschutzgründen allerdings nur zwischen 20 und 6 Uhr. Ein Vorschau zu jedem neuen Fall postet das Erste immer auf seiner Website und auf der Tatort-Facebook-Seite.
Kommissar Klaus Borowski, gespielt vom geborenen Kieler Axel Milberg, ermittelt seit 2003 in der Hafenstadt und Schleswig-Holstein. Als zunächst grimmiger, kompromissloser Einzelgänger, geschieden, eine Tochter, wird er in den ersten Folgen zu Sitzungen bei der Polizeipsychologin verdonnert. Daraus wird eine scheue Liebesgeschichte mit Frida Jung (Maren Eggert), die kurz vor der Heirat ein jähes Ende findet.
Borowski als Ermittlerfigur veränderte sich im Laufe der Jahre, bleibt aber überraschend, mal wortkarg, mal zärtlich und oft voll Empathie. Ob in Schweden, Finnland, auf den Fähren dorthin oder in Schleswig bei der dänischen Minderheit - Borowski ist unterwegs. Von 2010 bis 2017 steht ihm dabei Kommissarin Sarah Brandt (Sibel Kekilli) zur Seite. Seit 2017 hat Borowski eine neue Kollegin: die junge Mila Sahin, gespielt von Almila Bagriacik.
Sahin ist auf eigenen Wunsch aus der OFA in Berlin an die Förde versetzt worden. Als operative Fallanalytikerin ist sie darauf spezialisiert, neue Ermittlungsansätze für ungeklärte Verbrechen zu finden. Die Grundidee des neuen Teams: Miteinander und nicht gegeneinander arbeiten und sich professionell ergänzen. "Borowski und das Glück der Anderen" ist der zweite Fall des neuen Kieler Tatort-Duos, eine dritte ist bereits gedreht.