14 Jahre lang hat uns Hauptkommissarin Klara Blum (Eva Mattes) im Tatort gezeigt, was da so an Schrecklichem oft düster daherkommt, wo den Bodensee samt Konstanz doch viele Ausflügler als sonnig-freundlich kennen. Und so unterschiedlich war auch die Qualität der Geschichten. Jedenfalls war der
"Wofür es sich zu leben lohnt": Letzte Folge des Bodensee-Tatorts
Deshalb war am gestrigen Sonntag mit der Folge „Wofür es sich zu leben lohnt“ Schluss mit dem Bodensee-Tatort. Vielleicht hat sich deshalb das Erste zum Finale viel Mühe gemacht. Allein schon mit dem Beginn, als ein langsam verblutender Mann nachts in einem Boot liegt, von Fackeln beleuchtet und umgeben von Obst und Laub. Zum Mysterienspiel taugt die Szene trotzdem nicht.
Der Mann, der da liegt, war ein Rechtspopulist, der „Deutschland den Deutschen!“ forderte. Das Thema allein hätte schon einen Krimi getragen, aber es musste wieder ein Eidgenosse sein, der Kollege Matteo Lüthi (Roland Koch), der proporzmäßig seine eigene Geschichte am Laufen hält. Reichlich bemüht wirkt leider dieser Teil um einen Brand in einer Fabrik in Bangladesch mit hunderten Toten, auch wenn er die Ausgangslage zusammenführt. Nach dem Motto: Hauptsache, der Film ist spannend. Was er aber nicht ist. Das schafft auch die Witwe des Deutschnationalen nicht, obwohl sie so cool wie rätselhaft aussieht und von Julia Jäger – bekannt als Commissario Brunettis TV-Ehefrau Paola – gespielt wird.
Tatort gestern: Tatort aus Konstanz bleibt Linie treu
Getoppt wird Julia Jäger nur noch von einem esoterischen Damen-Trio, das so spielt, als sei Regisseur Fassbinder wieder auferstanden. Hanna Schygulla, Margit Carstensen und Irm Hermann veredeln den Abschied von der herzkranken Klara Blum und ihrem „Perlmann“ (Sebastian Bezzel). Ob der Klara endlich duzen wird, verraten wir nicht. Bereits bekannt ist dagegen, dass die Schauspieler Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner im Schwarzwald die Nachfolge von Eva Mattes antreten werden. Mit Harald Schmidt als Teamchef.