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Bodensee: Das nächste Sex-Boot: "MS Schwaben" wird zum Swingerschiff

Bodensee

Das nächste Sex-Boot: "MS Schwaben" wird zum Swingerschiff

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    Nach dem „Lack-und-Leder-Schiff“ gibt es im Sommer noch ein zweites Schiff mit erotischen Aussichten auf dem Bodensee. Denn dann startet ein Erotik- und Swinger-Schiff.
    Nach dem „Lack-und-Leder-Schiff“ gibt es im Sommer noch ein zweites Schiff mit erotischen Aussichten auf dem Bodensee. Denn dann startet ein Erotik- und Swinger-Schiff. Foto: Thomas Wagner

    Obwohl der altehrwürdige Bodensee-Dampfer Kurs aufs andere Ufer, nämlich nach Romanshorn, nimmt, wird es laut einem Erotik-Forum in Internet an Bord eher gemischt-beschwingt zugehen.

    Stichtag 30. August: Dann wird, so die Ankündigung im Internet, die MS „Schwaben“ ab Friedrichshafen Richtung Romanshorn ablegen. An Bord: Gäste, die nur das eine wollen – nämlich sich mitten auf dem Wasser dem zwischenmenschlichen Miteinander hingeben – Durcheinander inklusive. Denn wer mit seiner Partnerin oder seinem Partner kommt, muss wissen: Partnertausch ist nicht nur erlaubt, sondern auf dem Swingerschiff nachgerade erwünscht.

    „Niemand wird gezwungen, da mitzufahren. Und wir müssen auch nicht mitmachen. Insofern ist doch alles noch im legalen Bereich“, sagt Petra Pollini, Geschäftsführerin der Bodensee-Schiffsbetriebe. Ein externer Anbieter von Erotik-Events habe die MS „Schwaben“ für den 30. August gechartert – daran sei nichts auszusetzen. Seit Jahren schon vermieten die Bodensee-Schiffsbetriebe einen ihrer Ausflugsdampfer einmal pro Jahr als so genanntes „Lack-und-Leder-Schiff“; an Bord soll es ebenfalls erotisch-launig zugehen.

    Dresscode: Keine Jeans, Damen gerne im Mini-Rock

    Genauso wenig wie das Lack-und-Leder-Schiff jemals in Seenot geriet, kommt BSB-Geschäftsführerin Petra Pollini nun in Erklärungsnot: Schließlich beanstande der Gesetzgeber ja auch keine Swinger-Clubs auf dem Festland. Ebenso wenig gebe es deshalb Einwände, wenn auf den Wellen des Bodensees „geswingt“ werden soll. Das sei mit den Chartergrundsätzen der BSB durchaus vereinbar. Selbstverständlich sei die entsprechende Anfrage sorgfältig geprüft worden. „Fragt zum Beispiel eine extremistisch ausgerichtete politische Gruppierung nach einem unserer Schiffe, sagen wir konsequent Nein“. erläutert Pollini die Richtlinien.

    Da besteht beim Swinger-Schiff wohl keine Gefahr. Wie aus der im Internet veröffentlichten Bekleidungsordnung hervorgeht, werden bei den spärlichen Textilien der Teilnehmer wohl alle Farben vertreten sein. Ein Blick in die Bekleidungsordnung: Die weiblichen Gäste werden angehalten, entweder im Mini-Rock, in knappen Dessous oder in Reizwäsche an Bord zu gehen. So genannte „Ketten-Outfits“ seien ebenfalls kein Nachteil. Und die Herren? Fliege auf nacktem Oberkörper geht ebenso wie ein Schottenrock. Normale Straßen-Jeans dagegen sind verpönt.

    Gucken wollen sie doch alle?

    Derlei Treiben ruft in Friedrichshafen allerdings gemischte Reaktionen hervor. Manche Passanten können dem Swinger-Schiff hinter vorgehaltener Hand schon etwas abgewinnen. Andere wiederum finden: Das geht zu weit! Magda Krom beispielsweise, langjährige CDU-Gemeinderätin, zeigt sich empört. Ihr Kommentar: „Unanständig, wenn ich's vornehm ausdrücke…“ Und: „Wir haben Erotik genug im Fernsehen. Da brauchen wir das nicht auch noch auf dem Bodensee.“

    Derlei Aufregung kennen die Bodensee-Schiffsbetriebe bereits vom Lack-und-Leder-Schiff. Dort weiß man aber auch, dass sich der Sturm der Entrüstung alsbald wieder legt. So werden die Gäste alljährlich von Hunderten von Neugierigen beäugt, wenn sie im Ketten- und Lederoutfit an Bord gehen.. „Keiner will angeblich drauf, doch alle wollen sie gucken“, stellt BSB-Geschäftsführerin Petra Pollini fest, „insofern haben wir doch einen wunderbaren Lichtblick in die Seelandschaft gebracht.“

    Und die Besatzung? Kapitän, Steuermann, Schiffs-Anbinder und Service-Kräfte an Bord des Erotik-Schiffes sind die gleichen, die tags darauf wieder bei gemütlichen Kaffeefahrten Familien und ältere Damen und Herren begleiten werden.. „Diejenigen, die beim Erotikschiff mitfahren, melden sich dazu freiwillig“, betont Geschäftsführerin Petra Pollini. Niemand werde an diesem Abend dienstverpflichtet.

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