Den eindringlichsten Moment im Zusammenhang mit der grausamen Tat, die als Taximord vom Bodensee bekannt wurde, erlebt die Öffentlichkeit am 10. Februar 2011. Fast acht Monate sind seit den Verbrechen von Andrej W. vergangen. Der 28-Jährige sitzt im großen Saal des Landgerichts Konstanz auf der Anklagebank, wirkt unbeteiligt und unaufmerksam. Der mehrere Wochen dauernde Prozess steht kurz vor dem Ende, als jene Frau, die er fast zu Tode gequält hat, ihm gegenüber im Rollstuhl auf dem Platz der Nebenklage erscheint. Es ist die 44-Jährige, deren Gesundheit Andrej W. sichtbar ruiniert hat, indem er sie brutal vergewaltigt hat, indem er versucht hat, sie zu töten. Körperliche Verwundungen, die sie den Rest ihres Lebens zu tragen hat. Von den seelischen gar nicht zu sprechen.
Bodensee