Der Blitz-Marathon 2015 am 16. April wird zum ersten Mal in Europa durchgezogen. Der nächste Blitz-Marathon findet in insgesamt mehr als 20 europäischen Ländern statt. Erstmals beteiligen sich europaweit Polizei und Überwachungskräfte an der Kontrollaktion, wie das nordrhein-westfälische Innenministerium am Dienstag mitteilte.
Blitz-Marathon 2015 am 16. April in ganz Europa
"Bei der Verkehrssicherheit zieht Europa an einem Strang", erklärte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD). Überall sei zu hohes Tempo der "Killer Nummer eins" auf den Straßen. Deshalb sei es wichtig, dass viele Staaten beim ursprünglich in NRW entwickelten Blitz-Marathon mitmachten. Laut NRW-Innenministerium starben im vergangenen Jahr in der EU bei Verkehrsunfällen 25.700 Menschen, davon 3350 in Deutschland.
Blitzerarten: So werden Raser geblitzt
Polizei und kommunale Verkehrsüberwacher haben mehrere Möglichkeiten, das Tempo von Autofahrern zu kontrollieren. Die gängigsten Kontrollverfahren:
Ende der 1950er Jahre begann eine neue Ära im Straßenverkehr: Im Regierungsbezirk Düsseldorf kam erstmals ein mobiles Radargerät zur Geschwindigkeitskontrolle zum Einsatz. Mittlerweile gibt es eine Reihe unterschiedlicher Techniken.
Radaranlagen: Die Geräte senden Radarstrahlen aus, die das Auto reflektiert. Wird die Messschwelle überschritten, wird ein Fotoapparat ausgelöst - eine der am weitesten verbreiteten Techniken.
Lichtschranke: Mehrere Lichtschranken stehen nacheinander quer zur Straße. Beim Unterbrechen jeder Lichtschranke liefert das Auto ein elektrisches Signal. Das Gerät misst die Zeitabstände und errechnet so das Tempo.
Drucksensoren: Mehrere Sensoren werden in bestimmten Abständen in die Fahrbahn eingelassen. Beim Überfahren werden Signale ausgelöst, mit denen das Tempo errechnet werden kann.
Lasergeräte: Sie senden eine Folge von Impulsen aus und empfangen den vom Fahrzeug reflektierten Anteil. Die Geräte messen die Zeit bis zum Wiedereintreffen des Signals und errechnen so die Entfernung des Fahrzeugs. Aus deren Veränderung ergibt sich die Geschwindigkeit. Neben Handmessgeräten, die einzelne Autos anvisieren, gibt es Laserscanner, die mehrere Fahrstreifen zugleich überwachen.
Video: Videokameras setzt die Polizei in ihren Fahrzeugen und im fließenden Verkehr ein. Um zu messen, ob ein Autofahrer zu schnell unterwegs ist, wird manuell die Zeit gestoppt, die er für eine gewisse Strecke braucht. Das Gerät errechnet das Durchschnittstempo.
"Der Blitz-Marathon ist Präventionsarbeit im besten Sinne", unterstrich der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, der rheinland-pfälzische Ressortchef Roger Lewentz (SPD). "Darum werden wir auch über die Messstellen vor der Aktion genau informieren." Beim zweiten deutschlandweiten Blitz-Marathon im vergangenen September hatte die Polizei binnen 24 Stunden 93.000 Raser aus dem Verkehr gezogen. afp/AZ