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Bildung: "Wie Politiker auf Schüler scheißen": Rezo attackiert Abiprüfungen

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"Wie Politiker auf Schüler scheißen": Rezo attackiert Abiprüfungen

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    Youtuber Rezo startet einen neuen Aufschlag: Dieses Mal schimpft er auf die geplanten Abiturprüfungen.
    Youtuber Rezo startet einen neuen Aufschlag: Dieses Mal schimpft er auf die geplanten Abiturprüfungen. Foto: Privat (dpa)

    In NRW haben die ersten Schulen seit Donnerstag wieder geöffnet. Auch in Bayern sollen die Abschlussklassen ab kommendem Montag wieder zur Schule gehen. Aber einem gefällt das ganz und gar nicht: Youtuber Rezo wettert gegen diese schrittweise Öffnung. "Wie Politiker momentan auf Schüler scheißen..." heißt sein neuer Aufschlag. Mehr als eineinhalb Millionen Mal wurde das Video bereits aufgerufen.

    Und wie bereits in seinem aufsehenerregenden Video kurz vor der Europawahl 2019 schlägt der 27-Jährige derbe Töne an: Die Gesundheit der Schüler werde derzeit aufs Spiel gesetzt, weil "irgendwelche Entscheidungsträger krass inkompetent in ihrem Job" seien, schmipft Rezo. Wollte er im vergangenen Jahr hauptsächlich noch die CDU "zerstören", hat er es jetzt auf Bildungspolitiker nahezu aller Parteien abgesehen.

    Youtuber Rezo schimpft über Abiturprüfungen

    Konkret geht es Rezo um die geplanten Abiturprüfungen während der Coronakrise. Die Kultusminister der Länder hatten sich darauf verständigt, diese trotz Pandemie schreiben zu lassen. Rezo hält das gleich aus mehreren Gründen für unverantwortlich. Denn seiner Meinung nach ist weder das Ansteckungsrisiko für Schüler geklärt, noch könnten alle Schulen für die nötigen Hygieneverhältnisse sorgen.

    Damit schließt sich Rezo den Bedenken an, die auch viele Schüler und Eltern umtreiben. Die Landesschülersprecher von NRW kritisierten beispielsweise, dass sie ohne nennenswertes Hygienekonzept wieder in die Schulen geschickt würden. Auch vom Vorsitzenden des Bundeselternrates, Stefan Wassmuth, kamen Zweifel. "Es ist ausgeschlossen, dass die Schulen ihre oft maroden sanitären Einrichtungen bis zum 4. Mai so in Ordnung bringen, wie es in dieser Pandemie-Situation nötig wäre", sagte er Mitte April dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

    Rezo sieht Chaos, Stress und gesundheitliche Schäden für Abiturienten

    Angesichts dieser Probleme fordert Rezo, die Abiturprüfungen einfach ausfallen zu lassen. Die Schüler sollten stattdessen ihre Durchschnittsnote der vergangenen beiden Schuljahre als Abschlussnote erhalten - eine Forderung, wie sie auch mehrere Schüler in einer Petition stellen, die bereits 150.000 Unterzeichner gefunden hat.

    Auf der Suche nach Argumenten, die für eine Durchführung der Abiturprüfungen sprächen, sei er lediglich auf zwei Punkte gestoßen. Die gehen Rezo zufolge in etwa so: Zum einen sprechen die bisherigen Erfolge im Kampf gegen Corona sowie die Erkenntnisse aus der Heinsberg-Studie für eine Lockerung der Maßnahmen. Zum anderen könnte das Abitur ohne Abschlussprüfungen nicht vergleichbar sein. Beide hätten aber "keinen argumentativen Wert", schlussfolgert Rezo. Letztendlich werde den Schülern keine sinnvolle Begründung geliefert, "die dieses Chaos, diesen Stress, diese Belastung und diese gesundheitlichen Schäden rechtfertigt", findet der Youtuber.

    Erste Reaktionen aus der Politik auf das Rezo-Video

    Aus der Politik kommen bereits erste Reaktionen auf die schweren Vorwürfe. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet habe bereits zweimal mit Rezo telefoniert, erklärt er in einem Video auf Twitter. Darin sitzt er bekennend locker auf seinem Schreibtisch und lobt Rezo dafür, dass er erst einmal erklärt habe, wie Entscheidungen überhaupt entstehen. Außerdem habe der Youtuber deutlich gemacht, dass die Fragen rund um die Abiturprüfungen keine parteipolitische Entscheidungen seien.

    In der CDU fällt die Reaktion auf den Youtuber Rezo demnach anders aus als noch im vergangenen Jahr. Damals hatte die Parteiführung um Annegret Kramp-Karrenbauer ein Antwortvideo von Philipp Amthor angeblich kurz vor der Veröffentlichung gestoppt, um anschließend in einem PDF-Dokument Stellung zu nehmen.

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