Raffgierige Vermieter, skrupellose Spekulanten, Wohnungselend und Nötigung - der Tatort gestern aus Berlin wird durch und durch gesellschaftspolitisch: Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) ermitteln nach dem Mord an einem Immobilienunternehmer und nehmen dabei den Zuschauer mit in den Wohnungswahnsinn der Hauptstadt.
"Wer in Berlin wohnt, kommt um das Thema Mieten gar nicht herum", sagt Drehbuchautorin Katrin Bühlig zu ihrem "Tatort: Die dritte Haut". Sie habe angesichts der Lage erkannt, dass der Mietkampf auch ein Tatort-Thema sein könnte, und spitzt die Lage auf die Frage zu: "Würden wir für eine bezahlbare Wohnung jemanden töten?"
Das Ergebnis ist eine dichter, fast dokumentarischer Tatort über den Kampf auf dem Wohnungsmarkt. Als Krimi überzeugt das nur bedingt, als Milieustudie dafürumso mehr, was auch die Kritik in den Pressestimmen widerspiegelt.
Kritik zum Berlin-Tatort heute: "Mäßig spannender Krimi"
Dass dieser Versuch glückt und nicht in deutsches Betroffenheitsfernsehen kippt, ist auch den nüchternen Bildern von van Oosterhout zu verdanken. Frankfurter Allgemeine Zeitung
Mäßig spannender Krimi, der mit einem hochaktuellen Thema punktet. Stern
Mal süffiger, mal feinsinniger Themenkrimi über den Häuserkampf in der Hauptstadt. Der Spiegel
Bewertung: Der Berliner Tatort als ästhetisches Stück Sozialkritik
Der Fall an sich ist mäßig spannend, der reale Hintergrund aber für viele Großstadtbewohner bittere Realität. RP Online
Dieser ruppige, melancholisch getönte Tatort ist kein Krimi zum wohligen Gruseln, kann die Mieter aber wirklich in Angst und Schrecken versetzen. Berliner Zeitung
Die neuste Folge der Krimireihe nimmt sich eines typischen Themas aus der deutschen Hauptstadt an – und macht daraus ein ästhetisches Stück Sozialkritik. Neue Zürcher Zeitung
Tatort Kritik: „Die dritte Haut“ streift zu vieles
Die Kombination aus Regisseur Norbert ter Hall und Autorin Katrin Bühlig, die schon einen der besten Tatorte der letzten Jahre zu verantworten hatte (den Pflege-"Tatort: Im toten Winkel"), macht den Sonntagskrimi aus Berlin so richtig stark. TV Spielfilm
Selten war eine Ausgabe des Berliner Tatorts so kämpferisch wie in „Die dritte Haut“. Der Tagesspiegel
Dieser Tatort, der dokumentarisch sein will, streift zu vieles, bleibt flüchtig. Süddeutsche Zeitung
Kritik und Pressestimmen zu den letzten Tatort-Folgen am Sonntag
- Kritik zum Bremen-Tatort "Neugebohren": "Ein Reinfall"
- Kritik zum Franken-Tatort "Wo ist Mike?": "Kinoreif"
- Kritik zum Wien-Tatort "Verschwörung": "Die Sprüche reißen es raus"
- Kritik zum Münster-Tatort "Rhythm and Love": "Wie ein milder Joint"
- Kritik zum Schwarzwald-Tatort "Was wir erben": "Nur bedingt spannend"