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Berlin: Illegales Autorennen: Ein Unbeteiligter stirbt in Berlin

Berlin

Illegales Autorennen: Ein Unbeteiligter stirbt in Berlin

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    Die gesperrte Straße in Berlin, auf der bei einem illegalen Autorennen ein Unbeteiligter gestorben ist.
    Die gesperrte Straße in Berlin, auf der bei einem illegalen Autorennen ein Unbeteiligter gestorben ist. Foto: Britta Pedersen, dpa

    Im Film sind sie oft die Helden der Straße. Coole Männer und Frauen, die mit schicken Sportwagen über den Asphalt brettern und sich bei hohem Tempo einen waghalsigen Wettkampf liefern. Bekannt dafür ist die Reihe „The Fast And The Furious“ mit dem bereits verstorbenen Schauspieler Paul Walker. Sie handelt von der Szene in den USA, die illegale Straßenrennen organisiert. Welche schrecklichen Folgen solche Wettkämpfe in der Realität haben können, zeigt ein Vorfall in Berlin.

    In der Nacht auf Montag ist dort bei einem illegalen Autorennen ein unbeteiligter, 69 Jahre alter Autofahrer ums Leben gekommen. Ein 26-Jähriger und ein 24-Jähriger waren mit ihren Sportwagen über die Tauentzienstraße, eine Verlängerung des Kurfürstendamms, gerast. Zeugen sagten aus, dass sie mehrere rote Ampeln überfuhren. Kurz vor dem Kaufhaus KaDeWe stieß mindestens einer der Sportwagen mit dem Jeep des 69-Jährigen zusammen. Der Mann starb noch am Unfallort. Die jungen Fahrer und eine Beifahrerin wurden schwer verletzt. Der Zusammenstoß war so heftig, dass Trümmer der Autos über die ganze Kreuzung verteilt wurden.

    Die Raser sollen Berichten zufolge mit mehr als 100 Kilometern pro Stunde in der Stadt unterwegs gewesen sein. Der Geländewagen und ein Sportwagen wurden durch den Zusammenprall stark beschädigt. Der zweite Sportwagenfahrer konnte Medienberichten zufolge wohl ausweichen, sein Auto geriet aber ins Schleudern.

    Immer wieder gibt es am Kudamm und am Tauentzien verbotene Autorennen. Vor allem am späten Abend oder nachts veranstalten Mitglieder der Tuning-Szene solche Spektakel. Auch tagsüber fallen Fahrer von Sportwagen auf, die mit ohrenbetäubendem Lärm demonstrativ auf und ab fahren. Ein Problem sind diese Rennen aber auch in anderen Städten und ländlichen Gebieten Deutschlands. Mehrere Menschen starben allein im vergangenen Jahr bei ähnlichen Unfällen.

    Auch in der Region Augsburg gibt es illegale Autorennen

    Auch in unserer Region registriert die Polizei solche Fälle. Genaue Zahlen dazu hat sie aber nicht. Im Dezember 2015 waren zwei 22-jährige Männer schneller als erlaubt in Kaufbeuren unterwegs. Dabei gefährdeten sie einen anderen Autofahrer, der Anzeige erstattete. Im September zog sich eine 19-Jährige bei einem Verkehrsunfall in Königsbrunn (Landkreis Augsburg) schwere Kopf- und Armverletzungen zu. Die

    Zwei Arten von Vergehen müsse man unterscheiden, sagt Robert Frank vom Polizeipräsidium Schwaben Nord in Augsburg: Bleibt das Rennen ohne Folgen, dann handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit, die mit 400 Euro Bußgeld, zwei Punkten und einem Monat Fahrverbot pro Teilnehmer geahndet wird. Wenn ein anderer Verkehrsteilnehmer hingegen gefährdet oder gar verletzt wird, dann liegt ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vor. Das kann laut Strafgesetzbuch eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe nach sich ziehen.

    Wie der Polizeisprecher sagt, sind es nicht immer nur junge Fahrer, die nebeneinander an einer roten Ampel stehen und darauf warten, bei Grün das Gaspedal durchzudrücken. Es gebe auch Menschen mit hochgerüsteten Sportwagen, die sich über soziale Netzwerke bewusst zu einem Wettrennen verabreden, sagt Frank. Was die Polizei konkret gegen Vorfälle dieser Art unternimmt, will der Sprecher aus ermittlungstaktischen Gründen allerdings nicht sagen. mit dpa

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