Hunderttausende Zuschauer haben am Sonntagnachmittag den Umzug beim Karneval der Kulturen in Berlin gefeiert. Die Karnevals-Teilnehmer waren auf das schlechte Wetter vorbereitet - viele zogen sich durchsichtige Regenumhänge über.
Der Umzug führte vom Hermannplatz in Neukölln über die Gneisenaustraße bis zur Möckernstraße nach Kreuzberg. Nach Veranstalterangaben machten 4000 Menschen in 58 Gruppen mit, um ein Zeichen für mehr Weltoffenheit und gegen Rassismus zu setzen.
Mexikaner hatten aus Pappkartons eine symbolische Mauer mitgebracht, als Symbol für die Grenze zu den USA. Sie ist während des Umzugs mehrfach aufgebaut und eingerissen worden. Aus Brasilien wiederum schlängelte sich eine gigantische Anakonda-Schlange durch die Berliner Straßen.
Die Polizei war mit 1000 Beamten vor Ort, das Fest lief bis zum Nachmittag friedlich ab. Mit Blick auf den Terroranschlag in London hatten die Beamten ihr Sicherheitskonzept noch einmal überprüft. Es gebe aber keinen Anlass das bestehende Konzept zu ändern, sagte eine Sprecherin. Hinweise auf eine konkrete Gefährdung lägen nicht vor. Der Karneval der Kulturen lockt mit Konzerten, Speisen und Getränken jedes Jahr mehr als eine Million Besucher an. Das Fest ging am Freitag los und dauert noch bis Pfingstmontag. AZ/dpa