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Benedikt XVI.: Papst-Rücktritt wegen eines Schwulen-Netzwerks im Vatikan?

Benedikt XVI.

Papst-Rücktritt wegen eines Schwulen-Netzwerks im Vatikan?

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    Papst Benedikt XVI. tritt am 28. Februar zurück.
    Papst Benedikt XVI. tritt am 28. Februar zurück. Foto: dpa

    Papst-Rücktritt wegen eines Schwulen-Netzwerks im Vatikan? Die italienische Zeitung "La Repubblica" schrieb am Donnerstag, Kardinäle in dem Netzwerk seien wegen ihrer "sexuellen Orientierung" durch Laien erpressbar gewesen. Die Zeitung bezieht sich auf einen 300-seitigen Geheimbericht zur sogenannten Vatileaks-Affäre, den drei Kardinäle am 17. Dezember dem Papst vorlegten.

    Weder Dementis noch Kommentare

    Einer von ihnen, Kardinal Julián Herranz aus Spanien, habe gegenüber Benedikt XVI. bereits am 9. Oktober das Wort "Homosexualität" geäußert. Vatikansprecher Federico Lombardi teilte mit, dass es derzeit zu entsprechenden Berichten weder "Dementis noch Kommentare noch Bestätigungen" gebe.

    Papst Benedikt: Stationen seines Lebens

    Joseph Aloisius Ratzinger wird am 16. April (Karsamstag) des Jahres 1927 in Markl (Oberbayern) geboren.

    Ratzinger wächst mit seinen beiden Geschwistern Georg und Maria in einem religiös geprägten Elternhaus auf.

    Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wird Joseph Ratzinger 1945 als Flakhelfer eingezogen.

    Ratzinger studiert von 1946 bis 1951 Philosophie und Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Freising und an der Universität München.

    1951 wird Joseph Ratzinger im Freisinger Mariendom zum Priester geweiht. Als Priester leitete er 30 Jahre die Regensburger Domspatzen.

    Ratzinger habilitiert 1957 in München über "Die Geschichtstheologie des heiligen Bonaventura". Ab 1959 ist er Professor in Bonn, Münster, Tübingen und Regensburg.

    1977 beruft Papst Paul VI. Ratzinger zum Erzbischof von München und Freising. Er wählt als bischöfliches Motto "Mitarbeiter der Wahrheit".

    Papst Johannes Paul II. betraut ihn 1981 mit der Leitung der Römischen Glaubenskongregation, durch die er sich den Ruf eines Hardliners erwirbt.

    Nach dem Tod des Papstes Johannes Paul II zelebriert Ratzinger 2005 die Totenmesse für den Verstorbenen und leitet das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes.

    Ratzinger wird nach nur 26 Stunden im vierten Wahlgang zum 265. Papst gewählt. Er trägt fortan den Namen Benedikt XVI.

    2013 tritt er nach acht Jahren im Amt freiwillig von seinem Pontifikat zurück - ein bisher einmaliger Vorgang. Benedikt wohnt fortan zurückgezogen in einem Kloster im Vatikan.

    2020 besucht Ratzinger seinen schwer erkrankten Bruder in Regensburg. Dieser stirbt kurz darauf.

    Außerdem gäben die drei Kardinäle keine Interviews. In der Vatileaks-Affäre waren geheime Dokumente des Papsts kopiert und aus dem Vatikan geschmuggelt worden. Sein Kammerdiener Paolo Gabriele wurde deswegen im Oktober zu 18 Monaten Haft verurteilt und später von Benedikt XVI. begnadigt.

    Papst-Rücktritt am 28. Februar

    Bis zum Rücktritt des Papsts am kommenden Donnerstag ist damit zu rechnen, dass in den Medien weiter über die Beweggründe des 85-jährigen Oberhaupts der katholischen Kirche spekuliert wird. Offiziell tritt Benedikt zurück, weil er sich dem Amt aus Alters- und Gesundheitsgründen nicht mehr gewachsen fühlt. (afp, AZ)

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    Benedikt XVI. ist im Alter von 95 Jahren gestorben. Von 2005 wird er der zum Papst ernannt und Deutschland jubelt. 2013 tritt er zurück. Das gab es zuvor erst einmal.
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