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Benedikt XVI.: Ausgezwitschert: Papst-Account auf Twitter wird geschlossen

Benedikt XVI.

Ausgezwitschert: Papst-Account auf Twitter wird geschlossen

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    Nur gut zwei Monate nach seiner Inbetriebnahme wird das Twitter-Konto des Papstes mit seinem Rücktritt geschlossen. Sein Nachfolger soll selbst entscheiden, ob er Twitter nutzen will.
    Nur gut zwei Monate nach seiner Inbetriebnahme wird das Twitter-Konto des Papstes mit seinem Rücktritt geschlossen. Sein Nachfolger soll selbst entscheiden, ob er Twitter nutzen will. Foto: Osservatore Romano/Archiv dpa

    Mit seinem Rücktritt geht Papst Benedikt XVI. auch auf Twitter offline: Am kommenden Donnerstag werde das Konto des Oberhaupts der katholischen Kirche in dem Internetkurzbotschaftendienst geschlossen, berichtete der Sender Radio Vatikan am Freitag.

    Das Twitterkonto gibt es seit dem 12. Dezember. Seitdem verfolgten rund 2,5 Millionen Menschen die dort veröffentlichten Kurzbotschaften des Papstes, allein 1,5 Millionen Nutzer folgten ihm auf seinem englischen Twitterkanal. Seine Botschaften erschienen außerdem auf Deutsch, Italienisch, Spanisch, Französisch, Portugiesisch, Polnisch, Arabisch und Latein. Chinesisch sollte bald die nächste Sprache werden.

    Twitter-Nutzung nicht immer unumstritten

    Stichwort Sedisvakanz

    Mit dem Ende des Pontifikats von Papst Benedikt XVI. beginnt am 28. Februar um 20 Uhr die Zeit der Sedisvakanz.

    Das ist die Zeit, in der das Amt des Papstes nicht besetzt ist - normalerweise vom Tod des Kirchenoberhaupts bis zur Wahl seines Nachfolgers.

    Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und heißt wörtlich übersetzt «leerer Stuhl». Nach kirchlichem Verständnis sitzt der Papst auf dem Stuhle Petri.

    Der Glaubenslehre zufolge ist der Papst der Nachfolger des Apostels Petrus, den Jesus von Nazareth nach dem Matthäus-Evangelium als ersten Kirchenführer eingesetzt hatte.

    Während der Sedisvakanz leitet das Kardinalskollegium die Kirche. Seine Befugnisse sind aber auf Aufgaben und Entscheidungen beschränkt, die nicht aufgeschoben werden können.

    Von Päpsten erlassene Gesetze dürfen in dieser Zeit nicht korrigiert oder abgeändert werden. Die zwischenzeitliche Verwaltung der Kirche übernimmt der Kardinalkämmerer (Camerlengo) mit drei Kardinal-Assistenten.

    Das Kardinalskollegium bereitet vor allem die Wahl des neuen Papstes vor. Während der Sedisvakanz werden spezielle Münzen und Medaillen geprägt.

    Es erscheine "unvorstellbar" ein solch beliebtes und mächtiges Kommunikationsmittel fortzuführen, wenn der Heilige Stuhl vakant sei, berichtete Radio Vatikan. Benedikt XVI. soll demnach am kommenden Mittwoch seinen letzten Beitrag auf Twitter veröffentlichen. Für Donnerstagabend, den 28. Februar, hatte der Papst jüngst seinen Rücktritt angekündigt.

    Ob sein Nachfolger ein eigenes Twitterkonto eröffnet, bleibt ihm überlassen. Benedikt XVI. war der erste Papst, der auf Twitter online ging. Da ihn auf diese Weise auch viele hämische Kommentare erreichten, war der Schritt innerhalb der Kirche aber nicht unumstritten. dpa/AZ

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