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Beben: Chile beruhigt sich - Verletzte in Taiwan

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Beben: Chile beruhigt sich - Verletzte in Taiwan

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    Beben: Chile beruhigt sich - Verletzte in Taiwan
    Beben: Chile beruhigt sich - Verletzte in Taiwan Foto: DPA

    Wie die Erdbebenwarte in Taipeh meldete, hatte das Beben eine Stärke von 6,4. Das Epizentrum habe nahe der südtaiwanesischen Hafenstadt Kaohsiung gelegen. Mehrere Häuser stürzten ein. Etwa ein Dutzend Menschen wurden verletzt.

    Unterdessen kam Chile nach dem Chaos der ersten Tage nach dem Beben vom Samstag mit der Stärke 8,8 langsam wieder auf die Beine. Zehntausende Soldaten und Helfer brachten Wasser, Lebensmittel und Medikamente zu den Opfern. Überall in dem etwa 1600 Kilometer langen Katastrophengebiet begannen Aufräumarbeiten und Reparaturen an der schwer beschädigten Infrastruktur.

    Die Arbeiten wurden jedoch von zahlreichen Nachbeben von Stärken bis zu 6,1 behindert. Bereits beschädigte Gebäude drohten einzustürzen. Außerdem reagierten die traumatisierten Menschen mit Panik auf Warnungen vor einem weiteren Tsunami. Tausende flohen am Mittwoch im Großraum der Stadt Concepción in höher gelegene Gebiete. Die Feuerwehr konnte zunächst nicht sagen, warum sie den falschen Alarm ausgelöst hatte.

    Unmittelbar nach dem Beben vom Samstag hatten die Behörden fälschlicherweise eine Tsunami-Entwarnung herausgegeben, woraufhin viele Menschen der Küstenregion, die bereits auf Hügel geflüchtet waren, in ihre Häuser zurückkehrten und dort dann Opfer der Riesenwellen wurden.

    Ein Überlebender in dem besonders stark zerstörten Küstenort Dichato erzählte einer Mitarbeiterin der internationalen Kinderhilfsorganisation World Vision: "Ich war gerade bei meiner Großmutter, als die Erde anfing zu beben. Wir rannten aus dem Haus, als die Tsunami-Wellen schon heranrollten. Eine Frau, die neben mir lief, habe ich versucht, an der Hand zu greifen und mitzuziehen, aber die Welle hat sie weggerissen. Ich habe sie nicht mehr gesehen." Bisher wurden 803 Tote gefunden. Präsidentin Michelle Bachelet schätzt, dass der Wiederaufbau drei bis vier Jahre dauern werde.

    In Taiwan kam es durch das Beben zu einem Großbrand in einer Textilfabrik, berichteten Medien. Auch die Stromversorgung brach zusammen. Der Zugverkehr auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen der Hauptstadt Taipeh im Norden und Kaohsiung wurde unterbrochen. Das Erdbeben war auf der ganzen Insel vor dem chinesischen Festland zu spüren. Betroffen war vor allem die Region, die im August besonders schwer von Taifun Morakot heimgesucht worden war, der 700 Menschen das Leben gekostet hatte.

    "Es war das erste Mal in 100 Jahren, dass ein Beben von mehr als 6,0 die Gemeinde Chiahsin im Kreis Kaohsiung erschüttert hat", berichtete der Sprecher der Erdbebenwarte, Lu Pei-ling. Es habe 14 Nachbeben gegeben. Taiwan liegt in einer seismisch aktiven Zone und wird häufig von Erdbeben erschüttert. 1999 kamen bei einem schweren Erdbeben der Stärke 7,6 etwa 2300 Menschen ums Leben.

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