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Bauer sucht Frau 2012: Braune Vergangenheit: RTL schmeißt Landwirt aus "Bauer sucht Frau" raus

Bauer sucht Frau 2012

Braune Vergangenheit: RTL schmeißt Landwirt aus "Bauer sucht Frau" raus

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    Inka Bause moderiert die Kuppel-Show auf RTL. Es ist das erste Mal, dass ein Kandidat nach dem Start der Sendung rausgeflogen ist.
    Inka Bause moderiert die Kuppel-Show auf RTL. Es ist das erste Mal, dass ein Kandidat nach dem Start der Sendung rausgeflogen ist. Foto: Angelika Warmuth

    Bauer Fritz, Herr über 15 Ziegen und Besitzer eines Hofes in Schlegel in Sachsen, wird seine große Liebe nicht bei "Bauer sucht Frau 2012" finden. RTL schmiss den "zärtlichen Ziegenbauern" aus seiner Sendung, weil er beim Casting verschwiegen hatte, dass er lange Jahre Mitglied der rechtsextremen NPD war und bis vor wenigen Monaten noch der ebenfalls einschlägig bekannten Deutschen Sozialen Union (DSU) angehörte, sagte Maren Mossig, Sprecherin von "

    Mitarbeiter informieren sich vor Ort über den Kandidaten

    Über das ganze Jahr hinweg bewerben sich Landwirte bei der Produktionsfirma von "Bauer sucht Frau". Oberste Prämisse bei der Kandidatenauswahl sei, dass die Bewerber tatsächlich die Liebe fürs Leben suchen und nicht einfach nur über die mediale Präsenz eine gewisse Berühmtheit erlangen wollten, sagt Mossig. Nach der Vorauswahl der Kandidaten erfolge ein Telefongespräch mit den Bewerbern, dann informiere sich ein Mitarbeiter vor Ort über das Umfeld des Kandidaten. Auch die Familie und Freunde werden befragt. "Das Gesamtbild zählt", erklärt Mossig.

    Nazi-Vergangenheit im Bewerbungsgespräch bewusst verschwiegen

    Bauer Fritz habe seine rechte Vergangenheit in dem Bewerbungsgespräch jedoch bewusst verschwiegen, für ihn sei das Thema abgehakt gewesen. Außerdem liege die braune Zeit des Ziegenbauers noch nicht so lange in der Vergangenheit. Noch bis Anfang des Jahres 2012 sei Bauer Fritz Mitglied der ausländerfeindlichen DSU gewesen. Den Hinweis darauf erhielt RTL aus dem "weiteren Umfeld" des Bauern, ließ Sprecherin Mossig wissen. Es handle sich auch um eine zu extreme politische Gesinnung für das Sendeformat. 

    Eigentlich werden die Kandidaten beim Casting gründlich abgeklopft. Sie müssen sogar ein Führungszeugnis vorlegen. Dabei sei es nicht unbedingt relevant, ob der Kandidat vorbestraft sei. Man wolle lediglich ausschließen, dass Gewalttäter an die Frauen vermittelt würden, so Mossig. "Wir hatten auch schon einen verschuldeten Bauern gehabt", sagt Mossig. Das sei grundsätzlich kein Problem. Wichtig sei, dass die Kandidaten im Gespräch mit der Produktionsfirma alles offenlegen würden und keine nachfolgenden Überraschungen auftauchen.

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