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Batman-Blutbad: Aurora-Amokläufer Holmes wegen Schizophrenie in Behandlung?

Batman-Blutbad

Aurora-Amokläufer Holmes wegen Schizophrenie in Behandlung?

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    Der Kino-Todesschütze von Colorado soll nach US-Medienberichten vor der Bluttat in psychiatrischer Behandlung gewesen sein.
    Der Kino-Todesschütze von Colorado soll nach US-Medienberichten vor der Bluttat in psychiatrischer Behandlung gewesen sein. Foto: dpa

    Der mutmaßliche Amokläufer von Colorado war nach Angaben seiner Anwälte bei einer Psychiaterin an seiner Universität in Behandlung. Die auf Schizophrenie spezialisierte Professorin sei auch Adressatin der zuvor verschickten Notizen des 24-Jährigen über seine Pläne für den Amoklauf gewesen, schrieben die Anwälte in einem am Freitag bekanntgewordenen Antrag an das Gericht in Aurora.

    Aurora-Amokläufer: Holmes wegen Schizophrenie in psychiatrischer Behandlung?

    Nach US-Medienberichten hatte James Holmes der Psychiaterin Lynne Fenton, die auf Schizophrenie und andere psychische Erkrankungen spezialisiert ist, einen Notizblock mit Zeichnungen und Illustrationen des geplanten Massakers zugesandt. Bis heute ist jedoch unklar, ob diese Sendung rechtzeitig eintraf - und ob die Bluttat somit hätte verhindert werden können.

    Holmes, Student der Neuro-Wissenschaften, wird beschuldigt, in der Nacht zum 20. Juli in einem Kino in Aurora nahe Denver im US-Bundesstaat Colorado während der Premiere des neuen "Batman"-Films zwölf Menschen erschossen und 58 weitere verletzt zu haben. Nach Angaben der Ermittler soll er gesagt haben, er sei der Film-Bösewicht "Joker".

    Holmes seltsam weggetreten

    Bei seiner ersten Anhörung vor Gericht wirkte Holmes, der sich seine Haare knallorange gefärbt hatte, seltsam weggetreten. Für Montag ist eine nächste Anhörung angesetzt. Seine Anwälte wollen verhindern, dass der Inhalt der Sendung an die Universität als Beweismittel im Prozess benutzt wird.

    Sie argumentierten in ihrem Antrag, der Inhalt der Sendung falle unter das Ärztegeheimnis, da Holmes Patient der Psychiaterin gewesen sei. Mit der Berichterstattung durch die Medien seien die Rechte ihres Mandanten verletzt worden.

    Amokläufer Holmes in Behandlung

    Neben ihren Lesungen an der Medizinischen Fakultät der Universität von Colorado leitete Fenton auch den psychiatrischen Dienst für Studenten. Wie lange Holmes bei ihr in Behandlung war, blieb zunächst unklar.

    Der Vorsitzende Richter William Sylvester verhängte eine Nachrichtensperre zu dem Fall, die Uni darf selbst normalerweise öffentlich zugängliche Daten zu dem mutmaßlichen Täter nicht mehr herausgeben. Zahlreiche US-Medienkonzerne beauftragten Anwälte, gegen diese Nachrichtensperre vorzugehen.

    Trittbrettfahrer festgenommen

    Die Staatsanwaltschaft erklärte den Antrag von Holmes' Anwälten für unbegründet. Sie argumentiert, die Medienberichte über das Päckchen seien falsch. Dies zeige, dass die Informationen unmöglich von den zitierten "Ermittlerkreisen" stammen könnten.

    Eine Woche nach dem Amoklauf nahm die Polizei im US-Bundesstaat Maryland einen mutmaßlichen Trittbrettfahrer fest und beschlagnahmte in dessen Haus ein ganzes Arsenal an Waffen und Munition. Der Mann aus dem Bezirk Prince George nahe Washington soll wegen seiner bevorstehenden Entlassung seinem Arbeitgeber wiederholt mit einer ähnlichen Tat wie im Kino von Aurora gedroht haben. (afp, AZ)

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