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Bands kondolieren: Sturm beim Pukkelpop-Festival: Menschen unter Schock

Bands kondolieren

Sturm beim Pukkelpop-Festival: Menschen unter Schock

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    Ein Angehöriger trauert am Freitag (19.08.2011) vor einem Zaun mit Blumen des Pukkelpop-Festivals in Hasselt (Belgien).
    Ein Angehöriger trauert am Freitag (19.08.2011) vor einem Zaun mit Blumen des Pukkelpop-Festivals in Hasselt (Belgien). Foto: Marius Becker/dpa

    Am Tag nach dem Unglück in Belgien haben zahlreiche Bands per Kurznachrichtendienst Twitter kondoliert. Bands wie Good Charlotte, Foo Fighters oder 30 seconds to Mars ließen die Fans ihr Beileid wissen.

    Hasselt, eine Stadt mit 70 000 Einwohnern, in der 65.000 feiern wollte, liegt auf halbem Weg zwischen Brüssel und Aachen. Auch die Bewohner der Stadt sind zutiefst erschüttert. Hilde Claes ist Bürgermeisterin von

    Das Festivalgelände ist inzwischen abgesperrt. Zu den Campingplätzen darf nur noch, wer sein Zelt abbauen möchte. Polizisten und Festivalmitarbeiter kontrollieren die Menschenströme. Auf der Landstraße, die das Festivalgelände durchquert, haben sich lange Staus gebildet. Überall sitzen Grüppchen von Jugendlichen zwischen Plastiktüten und Rucksäcken und warten - auf Busse, Züge, oder Eltern, die sie abholen.

    "Als hätte sich die Hölle aufgetan"

    "Wir hatten uns so auf das Wochenende gefreut, aber jetzt wollen wir nur noch weg", sagt Jef Ballon, Student aus der belgischen Stadt Leuven. Unter seinen Augen sind dunkle Ränder, seine Finger zittern leicht, während er seine Utensilien ins Auto packt.  "Wir hatten Glück", erzählt Ballon. "Mein Freund hatte vorgeschlagen, dass wir noch eben Sachen aus dem

    "Der Himmel wurde grün und blau", erzählt eine Studentin aus Hasselt, die auf dem Bürgersteig sitzt. "Als das Unwetter losbrach, schrien alle und rannten panisch umher. Manche fielen auf den Boden, andere trampelten auf sie drauf. Wir waren in einem Partyzelt, das brach zusammen. Aber wir konnten die Plane gemeinsam hochhalten. Deswegen ist uns nichts passiert. Später auf dem Campingplatz haben viele geweint."

    Die starken Windböen rissen Bierzelte ein und brachten tonnenschwere Gerüste zum Einsturz. Scheinwerfer und Stücke der Bühnen flogen durch die Luft. Ampeln liegen zerbrochen auf der Straße, selbst dicke Bäume sind abgeknickt und umgefallen. Überall liegen Blätter und Äste. Auf dem durchweichten, schlammigen Feldboden stehen tiefe Pfützen.

    Ein Stahlgerüst erschlug einen Festivalgast

    Chokri Mahassine, der Veranstalter von Pukkelpop, zeigt auf eines der eingestürzten Zelte. Über zusammengedrückten Bierbänken und einer rot-weiß gestreiften Plane liegt ein meterhohes Stahlgerüst. Der Sturm hat es umgeschmissen. "Hier haben wir einen der ersten Toten gefunden", sagt Mahassine und beißt sich auf die Lippen.

    Musiker twitterten über das Unwetter

    Einige Musiker hielten ihre Fans während des Unwetters am Donnerstagabend auf dem Laufenden. "Verrückter Sturm hier, wir sind nicht sicher, ob wir auf die Bühne können, Sicherheit geht vor", twitterte Jared Leto, der Sänger der Rockband 30 Seconds to Mars. "Wir sind erschüttert, dass diese Feier in einer Tragödie endete", schrieb er wenig später auf seiner Homepage. "Wir beten für die, die verletzt sind."

    Musikproduzent Mark Ronson, der unter anderem mit Amy Winehouse und Robbie Williams gearbeitet hat, feierte in einem Zelt, als das Unwetter aufzog. "So etwas habe ich noch nie gesehen. Das Dach riss ab, die Masten und die Lichtanlage krachten herunter. Menschen schrien und fingen an, um ihr Leben zu rennen", schilderte er die Ereignisse später im Internet. "Wenn man erstmal aus dem Zelt draußen war, wurde man von Tennisball-großen Hagelkörnern beworfen. Und wir waren noch die Glücklichen."

    Am Donnerstagabend sollte die Punkband Good Charlotte aus den USA auftreten. Nun twitterte die Band: "Die schrecklichen Ereignisse machen uns sehr traurig." "Wir senden unser aufrichtiges Beileid und alle guten Wünsche denen, die von den tragischen Ereignissen betroffen sind", schrieb die Rockband Foo Fighters über den Kurznachrichtendienst. dpa

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