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Ban bescheinigt Chilenen Mut und Widerstandskraft

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Ban bescheinigt Chilenen Mut und Widerstandskraft

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    Ban bescheinigt Chilenen Mut und Widerstandskraft
    Ban bescheinigt Chilenen Mut und Widerstandskraft Foto: DPA

    "Chile hat Haiti im Augenblick der Not (nach dem Erdbeben im Januar) auf ganz außerordentliche Weise Hilfe geleistet", betonte Ban. "Jetzt ist der Augenblick gekommen, in dem die Vereinten Nationen an der Seite Chiles und seiner Bevölkerung stehen müssen", fügte der UN-Chef hinzu. Die UN seien darauf vorbereitet,

    Chile und Haiti seien auf keinen Fall Konkurrenten bei der Hilfe durch die internationale Gemeinschaft, betonte Chiles UN-Botschafter Heraldo Muñoz. "Jedes Land hat andere Bedürfnisse." In Haiti werde von Lebensmitteln bis zur Kleidung alles gebraucht", sagte der Diplomat in New York. Chile selbst werde Haiti weiter beim Wiederaufbau der durch das Beben zerstörten Häuser helfen und sich für die Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Haiti MINUSTAH engagieren, sagte Muñoz.

    Bei einem der schwersten je registrierten Erdbeben mit der Stärke 8,8 und einem anschließenden Tsunami waren nach neuen Angaben mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen und Milliardenschäden an Gebäuden und der Infrastruktur entstanden. Etwa zwei Millionen Wohnungen wurden beschädigt, 500 000 davon schwer. Am Sonntag wurde auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle zu einem Kurzbesuch in Santiago erwartet. Er wird auch einige Hilfsgüter übergeben.

    Ban wollte sich während des Besuchs ein Bild vom Ausmaß der Katastrophe machen und seine Solidarität mit dem chilenischen Volk zum Ausdruck bringen. Es standen Treffen mit Präsidentin Michelle Bachelet und deren gewähltem Nachfolger Sebastián Piñera auf dem Programm. Auch ein Besuch der katholischen Hilfsorganisation "Un techo para Chile" (Ein Dach für Chile) war geplant. An diesem Samstag wollte Ban in die besonders betroffene Großstadt Concepción sowie in die benachbarte Hafenstadt Talcahuano reisen. Für den Nachmittag war die Rückkehr nach New York geplant.

    Chile wurde unterdessen von mehreren schweren Nachbeben mit Stärken von 6,6 erschüttert. Die zahlreichen Nachbeben sind nach Angaben von Experten normal, versetzten die Menschen jedoch immer wieder in Angst und Schrecken und behinderten die Hilfe für Millionen Bedürftige. Deren Lage war auch sechs Tage nach dem Beben zum Teil verzweifelt. Einige Gebiete waren nach Angaben eines Mitarbeiters der Hilfsorganisation Care noch immer von jeder Hilfe abgeschnitten.

    Die chilenische Regierung stand in der Kritik, weil sie die Zahl der Todesopfer zunächst zu hoch angegeben hatte. In der Region Maule seien irrtümlich 271 Vermisste als Tote registriert worden. Nachdem zuvor von 803 Toten die Rede gewesen war, sprach Vize-Innenminister Patricio Rosende nur noch von 279 identifizierten Toten. Zu den bisher nicht identifizierten Opfern wollte er sich nicht äußern. Die Gesamtzahl der Toten müsste damit rein rechnerisch bei 532 liegen.

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