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Bahnunglück in Hessen: Zug prallt auf stehenden Bagger: drei Tote, 13 Verletzte

Bahnunglück in Hessen

Zug prallt auf stehenden Bagger: drei Tote, 13 Verletzte

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    Polizeibeamte begutachten am Freitagmorgen nach einem Zugunglück bei Mühlheim (Kreis Offenbach) die Unfallstelle. Drei Menschen sind gestorben.
    Polizeibeamte begutachten am Freitagmorgen nach einem Zugunglück bei Mühlheim (Kreis Offenbach) die Unfallstelle. Drei Menschen sind gestorben. Foto: Arne Dedert

    Der Zweiwegebagger sei wahrscheinlich an der Unfallstelle auf das Gleis gesetzt worden, sagte der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Hessen, Klaus Vornhusen, am Freitag in Frankfurt. "Ob der Bagger zu früh an dieser Stelle oder an der falschen Stelle aufgesetzt wurde, wird geprüft." Die Ursache des Unfalls, bei dem in der Nacht drei Menschen starben und 13 verletzt wurden, sei noch unklar. Polizei und Eisenbahnbundesamt ermittelten.

    Bahn muss Schwachstelle ermitteln

    "Das ist heute ein trauriger Tag für die Bahn", sagte Vornhusen, der zuvor am Unfallort war. Er sicherte den Opfern und ihren Familien Hilfe zu.

    Das Baufahrzeug einer von der Bahn beauftragten Firma war Vornhusen zufolge auf dem Weg zu einer gut zwei Kilometer entfernten Baustelle, an der Gleise ausgewechselt werden sollten. Alle Baustellen würden langfristig geplant und die Beteiligten vorher genau informiert. Die Bahn habe ein in vielen Jahrzehnten erarbeitetes und "sehr striktes System von Regeln, die absolut ausschließen müssen, dass so etwas passiert". Wo die Schwachstelle war, müsse noch ermittelt werden.

    Der Lokführer und zwei Bauarbeiter starben

    "Der Zug war auf dem genau richtig vorgesehenen Gleis." Der Doppelstockzug habe an der Unfallstelle Tempo 140 fahren dürfen, wie schnell er unterwegs war, sei aber noch unklar. Die Regionalbahn 15640 habe den Bagger 400 Meter über das Gleis geschoben. Durch die Wucht des Aufpralls habe sich das Baufahrzeug dann in den Führerstand gedrückt. Ob sich die beiden getöteten Bauarbeiter zum Zeitpunkt des Unfalls auf oder neben dem Fahrzeug aufhielten, sei noch nicht geklärt. Der dritte Tote ist der Lokführer.

    35 Fahrgäste waren zur Unglückszeit im Zug

    Zur Unglückszeit gegen 1.00 Uhr saßen etwa 35 Fahrgäste in dem Regionalzug der Deutschen Bahn. Sie wurden noch in der Nacht aus den insgesamt sechs Waggons gerettet. 200 Rettungskräfte und Feuerwehrleute waren im Einsatz.

    Ob es sich bei den 13 Verletzten ausschließlich um Reisende handelt, konnte die Polizei zunächst nicht sagen. Sechs Menschen wurden mit schwereren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

    Bahnstrecke auch Stunden nach dem Unfall gesperrt

    Der Ort des Zusammenstoßes war am Vormittag mit Flatterband und einem Sichtschutz abgesperrt. Bagger und Steuerwagen waren mit starken Drahtseilen gesichert, um nicht umzukippen. Rettungskräfte waren auch Stunden nach der Karambolage noch damit beschäftigt, einen der Bauarbeiter und den Lokführer aus dem Wrack zu schneiden. Der getötete Arbeiter war nach Angaben der Polizei zwischen Steuerwagen und Bagger eingeklemmt.

    Die Bahnstrecke von Hanau nach Frankfurt, auf der auch viele Pendler unterwegs sind, war auch Stunden nach dem Unfall noch gesperrt. Die Züge aus Fulda wurden nach Angaben der Bahn von dpa, afp

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