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Baden-Württemberg: Einsätze durch Starkregen im Südwesten: Feuerwehrmann schwer verletzt

Baden-Württemberg

Einsätze durch Starkregen im Südwesten: Feuerwehrmann schwer verletzt

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    Starkregen führte in Baden-Württemberg wieder zu vielen Einsätzen. (Archivbild)
    Starkregen führte in Baden-Württemberg wieder zu vielen Einsätzen. (Archivbild) Foto: Daniel Bockwoldt (dpa)

    Die Auswirkungen heftiger Gewitter haben am Donnerstag in Baden-Württemberg erneut für Probleme gesorgt.  Besonders betroffen waren die nordwestlichen Landesteile, wo es in der Nacht zum Donnerstag heftig geregnet hatte. Nur der Freitag bringt nach Angaben von Meteorologen ein bisschen Sommerwetter. Danach steht schon wieder überwiegend Regen bevor.

    Bei einem Einsatz in Bretten-Ruit (Kreis Karlsruhe) erlitt ein Feuerwehrmann einen Stromschlag und wurde lebensgefährlich verletzt, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Der 35-Jährige war auf einen Güterwaggon geklettert, um sich einen Überblick über eine Schlammlawine zu verschaffen, in die der Zug geraten war. Dabei erlitt er den Stromschlag von der Oberleitung.

    Wegen eines Erdrutsches bei Bretten-Ruit musste am Donnerstag der Bahnverkehr der Linie S9 auf der Strecke zwischen

    Auf der Strecke der Murrbahn kam der Verkehr zwischen Sulzbach und Murrhardt (Rems-Murr-Kreis) wegen des Starkregens zeitweise zum Stillstand. Dort waren die Gleise unterspült. In Schemmerhofen im Landkreis Biberach stürzte ein Bauarbeiter in eine drei Meter tiefe Grube und verletzte sich dabei schwer. Nach Angaben der Polizei hatte er zusammen mit Kollegen versucht, die Grube zum Schutz vor einem Gewitter mit einer Plane abzudecken.

    Viele Keller in Baden-Württemberg unter Wasser

    Stundenlanger Dauerregen setzte im Enzkreis und im Landkreis Karlsruhe mehrere Straßen und Keller unter Wasser. Besonders betroffen waren die Orte Neulingen, Ölbronn-Dürrn, Ötisheim und Bretten. Bei Ölbronn-Dürrn setzte ein Blitzschlag eine Scheune in Brand. Das Feuer konnte aber schnell gelöscht werden. Eine Landstraße zwischen Maulbronn und Ötisheim sowie ein Teil der Bundesstraße 294 bei Bretten musste zudem zwischenzeitlich gesperrt werden. Nach ersten Schätzungen der Polizei soll der Schaden der Unwetternacht allein in den beiden Kreisen rund 500 000 Euro betragen.  

    Auch im Raum Mannheim wurden mehrere Straßen überflutet, da kleinere Bäche über die Ufer getreten waren. Zudem war die Polizei im Einsatz, um Straßen vorübergehend zu sperren, die durch kleinere Erdrutsche blockiert waren. Eine Laufveranstaltung auf dem Hockenheimring am Mittwochabend mit rund 20 000 Teilnehmern und Besuchern musste zeitweise wegen des Unwetters unterbrochen werden, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.

    Auf dem Gelände des Flugplatzes Mosbach-Lohrbach (Neckar-Odenwald-Kreis) wurde ein Arbeiter von einem Blitz getroffen, als er eine Antenne wartete. Der Mann wurde leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht, wie die Polizei in Heilbronn mitteilte.

    Auch im Landkreis Tuttlingen sorgten die Wassermassen für zahlreiche Einsätze der Rettungskräfte. Allein in Trossingen wurden Rettungskräfte nach Angaben der Polizei zu 25 Einsätzen wegen vollgelaufener Keller gerufen. Auch im Landkreis Freudenstadt, im Schwarzwald-Baar-Kreis, im Zollernalbkreis und im Kreis Rottweil wurden überflutete Keller gemeldet. In der Gemeinde Eschbronn (Kreis

    Unwetter: Einsatzkräfte müssen Hang in Nürtingen sichern

    In Nürtingen (Kreis Esslingen) waren Einsatzkräfte indes weiter mit dem Sichern eines abgerutschten Hangs beschäftigt. Dort waren bereits am Mittwoch nach einem Hangrutsch 14 Häuser geräumt und 35 Bewohner in Notunterkünften oder bei Verwandten untergebracht worden. Die meisten konnten aber bereits in ihre Häuser zurückkehren, wie die Stadt am Donnerstag mitteilte. Die restlichen vier können voraussichtlich am Freitagabend zurück.

    Besserung beim Wetter ist jedoch kaum in Sicht: Nur zum Auftakt der Fußball-EM am Freitag werde es vorübergehend heiter und trocken sein, sagte der Stuttgarter Meteorologe Christian Kronfeldner. Er erwartet im Bergland 19, an Rhein und Neckar 25 Grad. Ab Samstag warten dann schon wieder Wolken und Regen. Auch die kommende Woche starte nass und windig. Zwar sei in den kommenden Tagen nicht mit weiteren Sturzfluten zu rechnen. "Jetzt ist nichts mehr so Extremes drin, es kann sich aber örtlich summieren", sagte Kronfeldner. "Ich würde aber eher die Dauerregenkarte ziehen." dpa

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