Fast ganz Spanien samt der Ferieninsel Mallorca gilt für deutsche Urlauber nun als Corona-Risikogebiet wegen hoher Infektionszahlen. Eine Ausnahme bilden die Kanaren. Das entschieden die beteiligten Bundesministerien für Gesundheit und Inneres sowie das Auswärtige Amt am Freitag. Noch am selben Abend gab das Außenministerium eine offizielle Reisewarnung heraus. Sie gilt für ganz Spanien lediglich mit Ausnahme der tief im Atlantik liegenden Kanarischen Inseln. Zuvor hatte bereits das bundeseigene Robert Koch-Institut (RKI) seine Liste der Corona-Risikogebiete entsprechend aktualisiert.
Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in häusliche Quarantäne begeben.
Eine Reisewarnung geht weiter. Sie ist zwar kein Reiseverbot, aber eine abschreckende Wirkung ist beabsichtigt. Und sie hat eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Reisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren. Bisher gibt es für Spanien schon Reisewarnungen für die Hauptstadt Madrid, Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und die Strände der Costa Brava sowie für das spanische Baskenland und die Regionen Navarra und Aragón.
RKI führt eine Liste mit Risikogebieten
Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat. Über die Risikogebiete führt das RKI eine Liste, die fortlaufend aktualisiert wird. Sie umfasst derzeit etwa 130 Staaten von Ägypten über Russland bis zu den USA.
Für Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten gilt generell schon seit einigen Wochen, dass sie sich beim Gesundheitsamt melden und Angaben zu Symptomen und einem eventuellen Corona-Test machen müssen. Seit dem vergangenen Wochenende greift zudem eine Testpflicht bei der Heimkehr: Wer kein negatives Test-Ergebnis von kurz vor der Abreise dabei hat, muss sich nach der Ankunft in Deutschland testen lassen. Das heißt: Entweder man lässt sich noch im Urlaubsland höchstens 48 Stunden vor der Abreise testen und legt einen Negativ-Nachweis in deutscher oder englischer Sprache vor. Tests im Ausland sind aber selbst zu zahlen. Oder man lässt sich nach Rückkehr in Deutschland testen, was drei Tage lang kostenlos möglich ist. (dpa)
Lesen Sie dazu auch:
- Veranstalter zeigen sich bei Umbuchungen kulant
- Angst vor Corona: Mann (86) tritt Kreuzfahrt nicht an - und will Geld zurück
- Teil-Reisewarnung für Bulgarien und Rumänien
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.