Unterhaltsamer, als sonntags den Tatort im Ersten zu sehen, ist es bisweilen, zu lesen, was über ihn so alles getwittert wird. Das war einiges im Falle des Kino-Tatort von und mit Til Schweiger. Schon auf der großen Leinwand war „Tschiller – Off Duty“ 2016 mit rund 300.000 Zuschauern gefloppt.
Auch im Fernsehen, wo die Kult-Krimi-Reihe regelmäßig um die zehn Millionen Zuschauer erreicht, geriet die erstmals im Free-TV gezeigte Folge zum Quotendesaster: Nur 5,34 Millionen Zuschauer sahen „Off Duty“, in dem sich Tschiller alias Schweiger 130 Minuten lang durch Istanbul und Moskau ballert, um seine Tochter Lenny (Luna Schweiger) aus den Fängen russischer Gangster und zwielichtiger Organhändler zu retten, wie ARD.de den Inhalt zusammenfasste. Und ergänzte: „So muss er wieder das tun, was er am besten kann: Er greift zur Waffe.“ Was ein bisschen gemein ist, weil ja Til Schweiger hartnäckig unterstellt wird, er nuschele. (Hier die Kritik zum Schweiger-Tatort)
Viele amüsierten sich auf Twitter über den Schweiger-Tatort
Das Portal HuffPost Deutschland jedenfalls schrieb, nach Sekunden seien die Zuschauer genervt gewesen. Viele schalteten ab oder um, andere amüsierten sich bestens im sozialen Netzwerk Twitter – unter #Tatort. Die lustigsten Tweets:
Eine Userin verglich den Tatort mit anderen Geschmacksverirrungen:
Andere beklagten sich über Schweigers Aussprache:
Die mangelnde Handlung wurde ebenfalls kritisiert:
Genauso wie die inszenierten Wendungen, die der Tatort nahm:
Eine Userin fragt sich, wie das Skript zum Tatort wohl entstanden ist:
Manche können „Tschiller – Off Duty“ aber auch etwas Gutes abgewinnen:
Auch Wortspiele sind beliebt:
Dreharbeiten für neuen Schweiger-Tatort beginnen nächstes Jahr
Tja, was bleibt dazu noch zu sagen? Zur Ehrenrettung Schweigers, der vor der Ausstrahlung den Sendeplatz im Sommerloch heftig kritisiert hatte: Mit einem Marktanteil von 18,6 Prozent ließ er immerhin die – mäßig starke – Konkurrenz am Sonntagabend hinter sich. Wobei auch dieser Marktanteil mit Blick auf die vergangenen Jahre vergleichsweise schwach war.
Nächstes Jahr beginnen die Dreharbeiten zu einem neuen Schweiger-„Tatort“. Medienberichten zufolge sehen die Verträge zwischen ihm und der ARD drei weitere Krimis vor. Bereits in der Bild am Sonntag hatte Schweiger einen Neustart für seinen Tschiller angekündigt: „Man muss wahrnehmen und akzeptieren, dass brutale Szenen, wie wir sie gezeigt haben, einen Teil der Fernsehzuschauer abschrecken.“ Tschiller werde „strafversetzt in Gegenden, wo es nichts zu tun gibt.“
Am meisten diskutiert wurden am Sonntag und auch am Montag noch die Szenen, in denen der Ballermann im Mähdrescher durch Moskau fährt und seiner Tochter eine Bombe aus dem Bauch operiert. Ein von Bild befragter Chirurg meinte zu der absurden OP-Idee: „Das gibt es ähnlich nur im Märchen. Beim Wolf und den sieben Geißlein zum Beispiel.“