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Aus für die Schlabberhose: Immer mehr Bäder verbieten Bermudas im Becken

Aus für die Schlabberhose

Immer mehr Bäder verbieten Bermudas im Becken

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    Badeshorts sind in immer mehr Bädern verboten.
    Badeshorts sind in immer mehr Bädern verboten.

    Von Jörg Heinzle Augsburg - Bermudashorts sind ein Lebensgefühl. Wer sie trägt, wähnt sich in der Südsee, unter Palmen, entspannt und locker. Als Badehosen feierten die lockeren Beinkleider einen Siegeszug. Nun aber droht der "Generation Bermudashort" das Aus: Immer mehr Bäder verbieten die Bermudas. Die Begründung: Sie seien unhygienisch und saugten viel Wasser auf.

    "Bermudashorts aus Baumwolle saugen sich voll und tragen viel zu viel Wasser aus dem Becken", sagt Holger Schumacher, Chef des Laguna-Badelands im baden-württembergischen Weil am Rhein. Die Becken müssten verstärkt mit Frischwasser aufgefüllt werden, was Energie verbrauche. Bis zu zehn Prozent Wasserschwund gehen auf Kosten der saugfähigen Kurzhosen, vermutet man im Badeland. Deshalb dürfen die Herren dort seit Februar nur noch Enganliegendes tragen - ohne Taschen. Aus denen nämlich gelange eine Menge Dreck ins Wasser. Taschentücher zum Beispiel oder Zigaretten.

    Die klassische Badehose - ob als Slip oder als Slipboxer (das ist die Variante mit etwas mehr Stoff) - feiert nicht nur in Weil am Rhein ein Comeback. Auch in anderen Bädern gibt es inzwischen ähnliche Kleiderordnungen. In Kehl an der deutsch-französischen Grenze dürfen Badegäste ebenfalls nur noch mit engen Hosen ins kühle Nass des Freibads steigen. Vor wenigen Monaten zog auch das oberbayerische Geretsried nach. "Wir haben die Erkenntnis gewonnen, dass Beach- oder Surfshorts unhygienisch sind", sagte der Sportamtsleiter der Stadt.

    Im Freibad in Herdecke (Nordrhein-Westfalen) sind die gelegentlich abfällig als "Schlabberhosen" beschimpften Bermudas auch nicht gerne gesehen, verbieten will sie Schwimmmeister Michael Schröder vorerst aber nicht. Eines jedoch ärgert den Bäderfachmann besonders: dass immer mehr Jugendliche unter ihren Bermudas auch noch eine Unterhose tragen. Diesen Trend hat auch Holger Schumacher vom Laguna-Badeland beobachtet. "Wenn der Badegast sie wegen des Designernamens absichtlich am oberen Rand hervorschauen lässt", sagte er in einem Interview.

    Während sich das Bermuda-Verbot in Deutschland noch nicht flächendeckend durchgesetzt hat, sieht es jenseits der Grenzen schon anders aus. In der Schweiz wird derzeit vielerorts leidenschaftlich über das Thema diskutiert. In Frankreich zum Beispiel, aber auch in anderen Reiseländern ist das Verbot bereits eher die Regel als die Ausnahme. Reiseveranstalter wie Neckermann raten den Männern, sich vor dem Urlaub zu informieren, welche Hose man einpacken muss.

    Wer ungestört mit Bermudas baden will, dem bleibt das Strandbad - dort empört sich auch keiner über die Wasserverluste. Das Sultanat von Oman bitte seine Gäste sogar explizit darum, am Strand die langen Hosen zu tragen - aus Rücksicht auf die Sitten des arabischen Landes.

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