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Aufruf zu Mord an "Pro NRW"-Aktivisten: Terrorverdacht bestätigt

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Aufruf zu Mord an "Pro NRW"-Aktivisten: Terrorverdacht bestätigt

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    Nach dem Aufruf zum Mord an Mitgliedern der rechten Gruppierung "Pro NRW" sieht die Bundesanwaltschaft den Terror-Verdacht gegen einen aus Bonn stammenden Islamisten erhärtet.
    Nach dem Aufruf zum Mord an Mitgliedern der rechten Gruppierung "Pro NRW" sieht die Bundesanwaltschaft den Terror-Verdacht gegen einen aus Bonn stammenden Islamisten erhärtet. Foto: Roland Weihrauch/Archiv dpa

    Nach dem Aufruf zum Mord an Mitgliedern der rechten Gruppierung "Pro NRW" sieht die Bundesanwaltschaft den Terror-Verdacht gegen einen aus Bonn stammenden Islamisten erhärtet. Die Behörde ermittele bereits seit längerer Zeit gegen den Mann wegen Verdachts der Mitgliedschaft in der ausländischen Terror-Vereinigung "Islamische Bewegung Usbekistan" (IBU), sagte ein Sprecher der

    Aufruf im Internet zu Mord an "Pro NRW"-Mitgliedern

    "Die aktuelle Veröffentlichung belegt diesen Verdacht weiter." Medienberichten zufolge war der Mordaufruf am Wochenende im Internet aufgetaucht. Der siebenminütige Aufruf soll von dem radikalen Islamisten Yassin Ch. stammen, der sich demnach im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet aufhält.

    Islamist: "Ihr sollt die Mitglieder der Pro NRW alle töten"

    "Ihr sollt die Mitglieder der Pro NRW alle töten", heißt es den Berichten zufolge in dem siebenminütigen Aufruf. Dazu sollten Details über Wohnorte, Arbeitsplätze und tägliche Routinewege gesammelt werden, damit "am besten im Schutz der Dunkelheit oder im Morgengrauen" zugeschlagen werden könne.

    Ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Innenministeriums hatte bereits am Wochenende gesagt, die Sicherheitsbehörden nähmen die Drohung ernst. Vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen hatten sich "Pro NRW"-Anhänger und radikalislamische Salafisten heftige Auseinandersetzungen geliefert.

    "Pro NRW"-Aktivisten zeigen Mohammed-Karikaturen

    "Pro NRW"-Anhänger hatten im Wahlkampf Mohammed-Karikaturen vor Moscheen und anderen islamischen Einrichtungen gezeigt. Zwei Polizisten wurden Anfang Mai bei Auseinandersetzungen in Bonn durch Messerstiche schwer verletzt, die einem Demonstranten aus dem salafistischen Umfeld zur Last gelegt werden. (afp, AZ)

    Das ist Salafismus

    Salafisten wollen Staat, Rechtsordnung und Gesellschaft nach mittelalterlichen Regeln umgestalten. Sie sehen sich als Verfechter eines unverfälschten Islams, lehnen Reformen ab und betreiben die Errichtung eines islamistischen Gottesstaates.

    Das Bundesamt für Verfassungsschutz bezifferte die Zahl radikal-islamistischer Salafisten in Deutschland bis Ende Oktober 2016 auf 9200. Es radikalisieren sich dabei immer mehr junge Menschen.

    Motor der Radikalisierung ist oft das Internet. Eine autoritäre Erziehung, innerfamiliäre Gewalt und soziale Unsicherheit verstärken Studien zufolge die Bereitschaft junger Menschen, selbst gewalttätig zu werden und sich von Islamisten vereinnahmen zu lassen.

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