Von den arbeitslos gemeldeten Flüchtlingen aus den 15 wichtigsten Herkunftsländern haben nach einem Zeitungsbericht in den vergangenen Monaten etwa vier Prozent in Deutschland einen Job gefunden. Zwischen Oktober 2014 und Ende September 2015 seien es 67 900 gewesen, berichtete die "Passauer Neue Presse" unter Berufung auf eine Antwort des Arbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion. Zu den Ländern zählen Syrien, Afghanistan und Irak.
Rund 3500 hätten sich selbstständig gemacht, hieß es weiter. Damit habe sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus diesen Ländern auf 362 000 erhöht. Darüber hinaus gebe es 104 400 Arbeitnehmer mit Minijob aus diesen Ländern. Ein Viertel der Flüchtlinge betreffender Herkunftsländer, die einen sozialversicherungspflichtigen Job fänden, verdinge sich als Leiharbeiter. Die Statistik enthält auch Personen, die etwa über reguläre Arbeitsmigration oder auf dem Wege des Familiennachzugs nach Deutschland gekommen sind.
Der Bildungsstand vieler Flüchtlinge ist nach Erkenntnissen des Münchner Bildungsökonomen Ludger Wößmann niedrig. "Vom Lernstoff her hinken syrische Achtklässler im Mittel fünf Schuljahre hinter etwa gleichaltrigen deutschen Schülern hinterher", sagte er der Wochenzeitung "Die Zeit". So müssten zwei Drittel der Syrer nach internationalen Standards als funktionale Analphabeten gelten.
Wößmann, der am zur Leibniz-Gemeinschaft gehörenden ifo-Institut forscht, fordert von der Politik Realitätssinn, um aus den Zahlen Konsequenzen zu ziehen. Die Mehrheit der jungen Flüchtlinge werde an einer drei Jahre langen Vollausbildung mit hohem Theorieanteil scheitern. Darum müsse über mehr teilqualifizierende Ausbildungen nachgedacht werden, "die stärker die praktischen Fähigkeiten betonen und die theoretischen Grundlagen begrenzen". dpa