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Arbeit: Studie: Unter Teilzeit- und Minijobs kann das Privatleben leiden

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Studie: Unter Teilzeit- und Minijobs kann das Privatleben leiden

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    Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung hat herausgefunden: Unter Teilzeit- und Minijobs leidet das Privatleben.
    Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung hat herausgefunden: Unter Teilzeit- und Minijobs leidet das Privatleben. Foto: Frank Rumpenhorst (dpa)

    Die sogenannten atypischen Arbeitsverhältnisse wie Minijobs, Teilzeit- oder Leiharbeit sind einer neuen Studie zufolge in ihren Wirkungen auf das Privatleben zwiespältig zu bewerten. Zwar würden sich insbesondere Frauen offenbar bewusst für solch einen Job entscheiden, um mehr Zeit für die Familie zu haben, ergab die am Donnerstag von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung veröffentlichte Studie des Münsteraner Forschungszentrums Familienbewusste Personalpolitik. Dafür nähmen sie aber Abhängigkeiten und finanzielle Nachteile in Kauf.

    Die Forscher wollten die Auswirkungen der in den vergangenen Jahren auf etwa acht Millionen Beschäftigungsverhältnisse gestiegenen Jobs auf das Privatleben herausfinden. Menschen in Teilzeit oder mit einem Minijob investieren der Studie zufolge am meisten Zeit in die Kinderbetreuung, im Schnitt zwischen gut sieben und mehr als elf Stunden pro Werktag bei Kindern unter drei Jahre. Vor allem Frauen leisteten diese Arbeit, so die Studienautoren. Auch wenn es sich oberflächlich betrachtet um eine freiwillige Wahl handle, steckten dahinter oftmals Zwänge wie eine fehlende Kinderbetreuung oder ein mangelndes Familienbewusstsein in der Arbeitswelt.

    Nicht verheiratete Paare trennen sich häufiger, wenn ein Partner Leiharbeiter ist

    Die Verfasser erklärten, dies führe zu einer höheren Abhängigkeit vom Partner und im Fall einer Trennung zu einer schlechteren Absicherung. Außerdem fanden sie heraus, dass atypisch beschäftigte Frauen in einem höheren Maße Geld von Familienmitgliedern außerhalb ihres Haushalts - also etwa den Eltern - erhielten.

    Auswirkungen etwa auf die Partnerschaft konnten die Forscher allerdings nur in einer Beschäftigtengruppe feststellen. Nicht verheiratete Paare trennen sich demnach deutlich häufiger, wenn ein Partner in Leiharbeit tätig ist oder wenn beide Partner atypische Jobs wie Leiharbeit, Mini- oder Teilzeitjobs haben. Bei verheirateten Paaren gibt es diesen Effekt nicht - hier scheine der hohe Institutionalisierungsgrad von Ehen für einen stärkeren Zusammenhalt bei beruflichen Belastungen zu sorgen.

    Insgesamt gehe von den meisten atypischen Beschäftigungsformen "kein maßgeblicher Effekt auf das Trennungsrisiko von Paaren aus", heißt es in der Studie. Auch auf das soziale Netzwerk scheint die Art des Jobs keine Auswirkungen zu haben. Unterstützungsleistungen wie etwa vertrauliche Gespräche innerhalb eines sozialen Netzwerkes würden kaum von der Beschäftigungsform beeinflusst. afp

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