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Anschlagsserie in Frankreich: Bluttat in Toulouse: Vier Tote bei Schießerei vor jüdischer Schule

Anschlagsserie in Frankreich

Bluttat in Toulouse: Vier Tote bei Schießerei vor jüdischer Schule

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    Frankreich steht unter Schock: Vor einer jüdischen Schule in Toulouse sterben vier Menschen im Kugelhagel.
    Frankreich steht unter Schock: Vor einer jüdischen Schule in Toulouse sterben vier Menschen im Kugelhagel. Foto: AFP

    Bei einer Schießerei vor einer jüdischen Schule in Südfrankreich sind vier Menschen getötet worden. Wie die Staatsanwaltschaft am Montag im südfranzösischen Toulouse mitteilte, sind unter den Opfern drei Kinder. Es gebe zudem mindestens einen Schwerverletzten. Zunächst war von drei Todesopfern und zwei Schwerverletzten die Rede gewesen. Laut Staatsanwaltschaft gibt es ernsthafte Hinweise auf eine  Verbindung zu zwei früheren Mordangriffen in der Region.

    Bluttat: Polizei gibt Einzelheiten bekannt

    Wenige Stunden nach den tödlichen Schüssen haben Polizei und Staatsanwaltschaft Einzelheiten der Gewalttat bekanntgegeben. Laut Polizei schoss der Täter vor dem Schulgebäude mit einer Neun-Millimeter-Waffe auf einen Mann. Dann stellte der Unbekannte seinen Motorroller ab, ging auf das Schulgelände und feuerte mit einer Waffe des Kalibers 11,43 Millimeter, mit dem in den vergangenen Tagen auch drei Fallschirmjäger in Toulouse und im 50 Kilometer entfernten Montauban getötet worden waren.

    Der Mann schoss laut Staatsanwaltschaft wahllos auf Erwachsene und Kinder; Kinder habe er sogar bis ins Schulgebäude verfolgt. Dann ergriff der Täter mit seinem Motorroller die Flucht. Bei den vier Todesopfern handelt es sich um einen 30-jährigen Religionslehrer, seine beiden drei und sechs Jahre alten Kinder sowie ein weiteres Kind im Alter von zehn Jahren. Ein 17-jähriger Jugendlicher wurde schwer verletzt.

    Tat erinnert an Schüsse auf Soldaten vor einer Woche

    Der unbekannte Täter, der am Morgen das Feuer vor einer jüdischen  Schule eröffnete, ging offenbar ähnlich vor wie bei den tödlichen Schüssen auf französische Soldaten vergangene Woche in derselben Region: Er fuhr laut Augenzeugen einen Motorroller und schoss am helllichten Tag seine Opfer nieder. Insgesamt trug er zwei  Waffen bei sich. Der Täter sei auf einem Motorroller geflohen. Ein solches Fahrzeug hatte bereits bei zwei blutigen Anschlägen auf vier Soldaten in Toulouse und der nahe gelegenen Stadt Montauban eine Rolle gespielt. Der Sprecher des Innenministeriums sprach von "Ähnlichkeiten" bei der kaltblütig ausgeführten Tat, warnte aber vor vorzeitigen Rückschlüssen.

    Frankreich plant verschärfte Überwachung jüdischer Einrichtungen

    Das Innenministerium ordnete eine verschärfte Überwachung jüdischer Einrichtungen in Frankreich an. Wenige Stunden nach dem blutigen Anschlag ist Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy unterdessen in der südfranzösischen Stadt eingetroffen. Sein Amt hatte zuvor angekündigt, Sarkozy werde sich mit mehreren Ministern sowie dem Großrabbiner des Landes an den Tatort begeben. Sarkozy sprach von einer "schrecklichen Tragödie". Dem Sender RFO sagte er: "Die gesamte  französische Republik ist berührt von diesem entsetzlichen Drama."  Sarkozy kündigte an, dass er noch am Vormittag nach Toulouse fahren werde, wo sich die Gewalttat am Morgen ereignet hatte. Auch der sozialistische Präsidentschaftskandidat François Hollande kündigte an, aus "Solidarität" in die Stadt reisen zu wollen.

    Israel entsetzt über die tödliche Schießerei in Toulouse

    Das israelische Außenministerium äußerte sich schockiert über die blutige Schießerei. "Wir verfolgen die Nachrichten aus Frankreich mit Entsetzen", sagte Außenamtssprecher Jigal Palmor am Montag. "Wir vertrauen den französischen Behörden und sind sicher, dass sie dieses Verbrechen aufklären und die Täter vor Gericht bringen werden."

    Die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch sagte, sie erwarte eine lückenlose Aufklärung. "Sollte sich ein rassistischer, antisemitischer oder in welcher Form auch immer rechtsextremistischer Hintergrund dieser Tat bewahrheiten, wäre das ein neuer tragischer Höhepunkt menschenverachtender Exzesse in Europa.", erklärte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern.

    Schüsse stammen aus derselben Waffe

    Am Sonntag vor einer Woche hatte ein Unbekannter von einem Motorroller aus in Toulouse einen Fallschirmjäger erschossen, der in Zivil unterwegs war. Wenige Tage später tötete im 50 Kilometer entfernten Montauban ebenfalls ein Motorrollerfahrer zwei weitere Fallschirmjäger, die gerade Geld von einem Bankautomaten abheben wollten. Ein dritter Fallschirmjäger wurde bei dem Angriff schwer verletzt.

    Die Schüsse stammen in beiden Fällen aus derselben Waffe. Der Täter ging immer ähnlich vor: Er schoss auf offener Straße und mitten am Tag gezielt auf seine Opfer. Bei dem Täter handele es sich "wahrscheinlich" um einen "Verrückten", sagte Verteidigungsminister Gérard Longuet bevor die Tat in Toulouse bekannt wurde. Allerdings wolle er auch nicht ausschließen, dass es sich um ein terroristisches Verbrechen handele, fügte Longuet im Sender LCI hinzu. AZ, dpa, afp

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