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Allgäu: Immer mehr Hinweise auf weitere Ölfleck-Anschläge

Allgäu

Immer mehr Hinweise auf weitere Ölfleck-Anschläge

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    Im April 2011 starb ein 37-jähriger Motorradfahrer, der mit seiner Maschine auf einer vorsätzlich gelegten Öllache ausgerutscht war.
    Im April 2011 starb ein 37-jähriger Motorradfahrer, der mit seiner Maschine auf einer vorsätzlich gelegten Öllache ausgerutscht war. Foto: Polizei

    Knapp zwei Jahre nach einem tödlichen Ölspur-Anschlag im Allgäu, bei dem im April 2011 ein Motorradfahrer ums Leben kam, werden jetzt in Baden-Württemberg immer mehr ähnliche Fälle bekannt.

    Nachdem die Kriminalpolizei in Kempten am Montag über die bekanntgewordenen Fälle in Baden-Württemberg berichtet hatte, meldeten sich am Dienstag ein Polizeibeamter und ein Feuerwehrmann aus dem Kreis Sigmaringen mit weiteren Hinweisen auf ähnliche Anschläge.

    Insgesamt 36 Fälle, doch es könnten noch mehr sein

    Im Landkreis Sigmaringen seien im Frühjahr 2008 insgesamt 19 Ölspuren entdeckt worden, die offenbar Motorradfahrer zu Beginn der Biker-Saison zum Stürzen bringen sollten. Wie auch bei dem Anschlag im Allgäu hatte der Täter Glasflaschen mit schmierigem Öl auf die Straße geworfen.

    Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Kempten sagte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, dass mittlerweile 36 Flaschenwürfe registriert worden seien. Doch es könnte noch mehr geben - nicht immer sei die Umgebung gründlich nach weiteren Schleuderfallen abgesucht worden.

    Bislang gab es keine heiße Spur

    Ein 37-jähriger Familienvater war im April 2011 bei Markt Rettenbach im Unterallgäu mit seinem Motorrad auf einer vorsätzlich gelegten Öllache abgerutscht und gestürzt. Dabei krachte der Mann in ein Auto und starb. Die Staatsanwaltschaft ermittelt noch immer wegen Mordes gegen den unbekannten Ölflaschenwerfer. Doch fast zwei Jahre lang hatten die Ermittler keine konkrete Spur. Ohne jeden Erfolg wurde der Fall im Sommer 2011 bei "Aktenzeichen XY" ausgestrahlt.

    Mithilfe von Glasscherben konnte die Polizei einen genetischen Fingerabdruck des Täters erstellen, bislang wurden mehr als 800 Speichelproben nach einer freiwilligen DNA-Reihenuntersuchung verglichen, doch es gab keine Treffer.

    Privatpersonen setzten hohe Belohnung aus

    Die Fahnder vermuten, dass der Unbekannte die mit Öl befüllten Sekt- und Weinflaschen aus einem fahrenden Auto auf die Fahrbahn wirft. Es wurden in dem Fall insgesamt 50.000 Euro Belohnung ausgesetzt, der größte Teil der Summe kommt von zwei Privatpersonen. So hat ein Geschäftsmann aus Nordrhein-Westfalen allein 42.000 Euro zur Verfügung gestellt. dpa/AZ

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