"Alles was Sie sagen" heißt der neue Tatort aus Hamburg, der heute (20.15 Uhr) im Ersten läuft. Hier erfahren Sie, worum es geht, was bei den Kommissaren läuft - und, ob sich das Einschalten lohnt.
Handlung: Darum geht es beim Tatort heute
In seinem zehnten Fall steht Bundespolizist Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) selbst im Visier der Ermittler. Wie seine Kollegin Julia Grosz (Franziska Weisz), mit der er nun zum vierten Mal zusammenarbeitet. Denn eine aus dem Libanon geflüchtete Frau wird erschossen - und die Kugeln scheinen aus der Waffe Falkes abgefeuert zu sein. Beide Kommissare sind bei dem Geschehen in einer leerstehenden Fabrik im niedersächsischen Lüneburg dabei.
Falke und Grosz müssen sich internen Ermittlungen stellen. Doch es gibt auch andere, die ein Interesse am Tod der jungen Frau gehabt haben. Wurden die beiden Ermittler benutzt und sollen sie nun zu Sündenböcken gemacht werden oder ist ihr Einsatz tatsächlich aus dem Ruder gelaufen?
Trailer: Vorschau auf den Hamburg-Tatort
Kritik: Lohnt es sich, bei "Alles was Sie sagen" einzuschalten?
Es sind gar nicht mal die Wendungen in der Handlung, die den besonderen Reiz des gelungenen Tatort-Krimis ausmachen. „Alles was Sie sagen“ lebt von der Mischung aus Psychospielen und dem exzessiven Einsatz von Rückblenden.
Es vergeht gut die Hälfte des Films, bis die oft auf unterschiedlichen Zeitebenen erzählte Story mit einem sich endlich menschlich näherkommenden Ermittlerpaar wieder zu ihrem Anfang zurückkehrt. Konventionell-heitere Geschichten wie etwa die der beliebten Münsteraner hätten hier keine Chance.
Anders der Chef eines libanesischen Clans, der den Johnny Controletti („meine Stadt, mein Laden, meine Regeln“) gibt und so ein wenig an „4 Blocks“ erinnert oder an die Ästhetik, die neuere US-Serien entwickeln. Natürlich auch mit Migranten, die hier „gut integriert“ sind. Das Gegenteil wäre wohl politisch zu unkorrekt. Der Zuschauer kann nicht sicher sein, ob es nur eine Wahrheit gibt. Und ob sich nicht alles ganz anders zugetragen hat. Wenn das nicht spannend ist.
Pressestimmen und Quote: Wie war die Resonanz auf den letzten Tatort?
Beim Franken-Tatort "Ich töte niemand" ging es in der Vorwoche recht düster zu. Der Fall um den brutalen Mord an einem Geschwisterpaar aus Libyen stieß bei den Kritikern auf ein geteiltes Echo: Die einen sahen einen subtilen und dennoch wuchtigen Film, die anderen kritisieren die (zu) ambitionierte Machart.
Beim Zuschauerinteresse blieb der Tatort gutes Mittelmaß. 8,68 Millionen Zuschauer (24,8 Prozent Marktanteil) schalteten ein.
Sendetermine: Das sind die kommenden Tatort-Folgen am Sonntag
29. April: "Polizeiruf 110: Demokratie stirbt in Finsternis" (Brandenburg)
06. Mai: "Tatort: Familien" (Köln)
13. Mai: "Tatort: Sonnenwende" (Schwarzwald)
20. Mai: "Tatort: Aus der Tiefe der Zeit" (Wdh., München)
27. Mai: "Tatort: Schlangengrube" (Münster)
03. Juni: "Tatort: Freies Land" (München)
(drs)