Allerseelen ist morgen, heute ist Allerheiligen. Beide Tage sind grundsätzlich am 1. und 2. November und Gedenktage der römisch-katholischen Kirche. Sie sollen dazu beitragen, uns an die Vergänglichkeit unseres irdischen Daseins zu erinnern. Trotzdem gibt es wesentliche Unterschiede.
Die Bedeutung von Allerseelen
Einen Tag nach Allerheiligen, am 2. November, findet der Allerseelen-Tag statt. Allerseelen gilt zum Gedenken aller Toten und deren Seelen. Dazu werden meist schon am Vortag die Gräber der Verstorbenen besucht und geschmückt. Auch an die Hoffnung auf Auferstehung soll im Rahmen von Allerseelen gedacht werden. An Allerseelen werden außerdem kleine Grablichter angezündet, die als „Ewige Lichter“ Erinnerungen an den Verstorbenen zum Ausdruck bringen sollen.
Allerseelen wurde im Jahr 998 von Abt Odilo von Cluny ausgerufen. Zunächst galt es nur für die Toten der ihm unterstellten Klöster, später wurde es dann aber auf die ganze Kirche ausgeweitet.
Das ist Allerheiligen
An diesen Tagen ist Tanzverbot in Bayern
An vielen Feiertagen gilt in Bayern von 2 Uhr morgens bis Mitternacht ein Tanzverbot. Eine Übersicht:
Tanzverbot gilt in Bayern am Aschermittwoch...
...Gründonnerstag...
...Karfreitag (ganztägig)...
...Karsamstag (ganztägig)...
...Allerheiligen...
...Volkstrauertag...
Buß- und Bettag...
...Totensonntag...
...und an Heiligabend (14 bis 24 Uhr)
Wie es der Name schon sagt, wird an diesem Tag, am 1. November, der Heiligen gedacht. Dazu zählen nicht nur die bekannten Märtyrer, sondern auch diejenigen, die nicht offiziell heiliggesprochen wurden und nicht im Kalender der Kirche stehen. Kurz gesagt: An Allerheiligen gedenkt man auch der Menschen, von deren Heiligkeit nur Gott weiß.
Entstanden ist Allerheiligen deshalb, weil es zu viele Heilige gibt, um jedem einen speziellen Tag zu widmen. Schon im vierten Jahrhundert wurden in der orthodoxen Kirche deshalb Allerheiligenfeste gefeiert. In der westlichen Kirche wurde der Tag - lateinisch heißt er Festum Omnium Sanctorum - erst unter Papst Gregor III. (731 bis 741) eingeführt.
Der Unterschied zwischen Allerseelen und Allerheiligen
Am 1. November gedenken wir der Heiligen, am 2. November der Verstorbenen und ihrer Seelen, das ist der Unterschied zwischen beiden Tagen. Dass die beiden Tage direkt aufeinander folgen, ist freilich kein Zufall; die Kirche sieht beide Gedenktage im Verbund.
Im Gegensatz zu Allerheiligen ist Allerseelen allerdings kein gesetzlicher Feiertag - und vor allem kein "stiller Tag" mit Tanzverbot.
Und was ist mit Halloween?
Halloween leitet sich aus dem englisch-amerikanischen All Hallows Eve („aller Heiligen Abend“) ab und bezeichnet die Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November, also Allerheiligen. Die frühen Ursprünge des Halloween-Brauchs liegen wahrscheinlich 2500 Jahre zurück in der Eisenzeit. Irische Auswanderer brachten das Fest im 19. Jahrhundert in die USA und Kanada. Dort wurde es auch zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor.
Seit gut 20 Jahren wird auch in Deutschland zunehmend Halloween gefeiert - Kommerzialisierung inklusive. AZ