Abgemagert und erschöpft - so wirkt Kate McCann am Mittwochabend in Aktenzeichen XY. Das Leid, das die Mutter der seit über sechs Jahren vermissten Maddie durchmacht, steht ihr ins Gesicht geschrieben. Der Britin ist anzusehen, dass nichts schlimmer sein kann, als die Ungewissheit, was mit dem eigenen Kind passiert ist.
Maddie ist seit über sechs Jahren verschwunden
Seit jenem 3. Mai 2007 ist Madeleine McCann aus dem Ferienort Praia da Luz an der Algarve in Portugal spurlos verschwunden. Seit diesem Abend, als die Eltern McCann hre drei Kinder im Hotelzimmer ins Bett brachten und Kate McCann gegen 22 Uhr das Bett von Maddie leer fand, ist das Leben dieser Familie nicht mehr dasselbe.
Das berühmteste vermisste Mädchen der Welt
Eine beispiellose Mediensuche begann. Maddie ist das wohl berühmteste vermisste Mädchen der Welt. Und dennoch bleibt sie verschwunden.
Bei Aktenzeichen XY nun gehen die Eltern wieder in die Offensive. Sie wollen den Verlust ihres Kindes nicht hinnehmen. Und es gibt auch neue Hinweise, die sie Hoffnung schöpfen lassen können.
Auf der Hotelanlage gab es zuvor zwei Einbrüche. Zudem waren verdächtige Personen auf dem Hotelgelände aufgefallen. Dabei soll es sich um zwei etwa 35 Jahre alte Männer handeln, die Deutsch oder Niederländisch sprachen. Mithilfe der Phantombilder erhoffen sich die Ermittler nun neue Erkenntnisse. Das Scotland Yard glaubt, dass Maddies Spur nach Deutschland führen könnte.
Im Rätsel um Maddies Verschwinden kommt weiterer Mann, der in jener Nacht in der Nähe des Hotels gesehen wurde. Er hatte ein Kind im Schlafanzug im Arm. War das Maddies Entführer? Die Polizei hat auch von diesem Unbekannten ein Phantombild erstellen lassen.
Die McCann haben wieder Hoffnung, ihr Kind wieder zu finden. Es gebe Fortschritte, sagte Kate McCann. "Das ist sehr sehr ermutigend." Das Ehepaar wandte sich direkt an die deutsche Öffentlichkeit. "Wenn Sie irgendetwas wissen, bitte bitte trauen sie sich und melden Sie sich. Wir brauchen Ihre Hilfe", sagte Kate McCann. „Wir vermissen sie jeden Tag und es ist immer noch schwer zu verstehen, dass etwas so katastrophales, so unfassbares mit unserer Tochter geschehen ist.“
Sonderkommission zum Fall Maddie: Neue Hinweise
Über elftausend Dokumente hat die Sonderkommission von Scotland Yard unter der Leitung Redwoods in den letzten Jahren nach eigenen Angaben ausgewertet, 37 Mitarbeiter seien zeitweise in den Fall involviert gewesen. Als Belohnung für Hinweise, die zur Auflösung des Falls dienen, hat Scotland Yard 20.000 Pfund, rund 24.000 Euro, ausgesetzt. Die McCanns selbst waren schon in den Fokus der Ermittler gerückt. Alle Verdachtsmomente erwiesen sich jedoch als nicht haltbar. dvd