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Aktenzeichen XY: Mordfall Maria Bögerl: Über 200 neue Hinweise

Aktenzeichen XY

Mordfall Maria Bögerl: Über 200 neue Hinweise

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    Maria Bögerl ist im Mai 2010 entführt und ermordet worden.
    Maria Bögerl ist im Mai 2010 entführt und ermordet worden.

    Der Fall Maria Bögerl bewegt die deutschen Fernsehzuschauer so sehr, dass das Spezial der Sendung Aktenzeichen XY zum Mord an der Bankiersfrau dem ZDF Topquoten beschert hat. Der Sender hat mit der 45-minütigen "Sondersendung" aber nicht nur Gewinn gemacht, sondern auch neuen Schwung in die Ermittlungen gebracht. Über 200 Hinweise sind seit der Ausstrahlung bei der Sonderkommissin "Flagge" eingegangen, sagte Pressesprecher Frank Buth am Donnerstag.

    Hinweise führen zu neuen Ermittlungsansätzen

    Mit Blick auf die neuen Tipps sagte Buth: "Ob und wie weit sich daraus eine heiße Spur ergibt, wird sich zeigen." Das könne Tage, aber auch Wochen dauern. Unter den Hinweisen seien auch solche, aus denen sich konkrete Ermittlungsansätze ergäben. "Auch nach mehr als zwei Jahren zeigt sich, dass die Leute noch immer mithelfen wollen."

    Schon kurz nach der Ausstrahlung am Mittwochabend kamen erste Hinweise. Laut ZDF-Teletext hatten sich mehrere Menschen wegen des mutmaßlichen Tatmessers mit einer 20 Zentimeter langen Klinge gemeldet. Einer habe mit Blick auf die sichergestellte Handschließe erklärt, vor zehn bis zwölf Jahren habe es in einer Heidenheimer Diskothek eine Handschellen-Messe gegeben.

    Qualität der Tipps ist wichtiger als die Zahl

    Eine Sprecherin der Sendung betonte, dass es nicht auf die Zahl an Hinweisen ankomme. Entscheidend sei die Qualität: "Mal hat man nur ein bis zwei, aber die richtigen." Daher lasse sich die Zahl von 200 Tipps schwer einordnen.

    Die Ehefrau des Sparkassenchefs Thomas Bögerl war im Mai 2010 entführt und nach einer gescheiterten Lösegeldübergabe tot aufgefunden worden. Ihr Mann nahm sich ein Jahr später das Leben. Die Soko "Flagge" mit 16 Mitgliedern, die nach der Sendung zeitlich begrenzt aufgestockt wurde, tappt seither im Dunklen.

    Mit dem 25 Minuten langen Film, der den Tattag nach neuesten Ermittlungsergebnissen nachstellte, hat das ZDF den Fall schon zum dritten Mal aufgegriffen. Dazu erklärte XY-Chefredakteurin Ina-Maria Reize. "Der Fall Bögerl ist ein ganz außergewöhnliches Verbrechen, das an Tragik nicht zu überbieten ist. Die Ermittlungsarbeit ist außergewöhnlich komplex, es gibt überdurchschnittlich viele Spuren."

    Polizeisprecher Buth sagte zu den Szenen: "Das war nur eine von mehreren Tathypothesen." In den Ausschnitten war zum Beispiel nur von einem Täter die Rede, im darauffolgenden Studio-Gespräch mit Moderator Rudi Cerne hatte Kriminaloberrat Volker Zaiß von einem anonymen Brief berichtet, der Hinweise auf mehrere Täter enthalte.

    Täter leben vermutlich in Gebiet zwischen Heidenheim und Nördlingen

    Die Soko rief unter anderem den Verfasser des Schreibens und eine Stuttgarter Taxifahrerin auf, sich bei ihr zu melden. Zudem berichteten die Ermittler, dass der mutmaßliche Aufenthaltsort der Täter auf das Gebiet zwischen Heidenheim und Nördlingen eingegrenzt werden könne. DNA-Tests bei den dort lebenden Männern, deren Gencode mit Spuren an gesicherten Zigarettenkippen verglichen werden könnten, sind im Moment rechtlich noch nicht möglich, wie Buth erklärte.

    Die Polizei hat bis Freitag um 14 Uhr eine zusätzliche kostenlose Call-Center-Nummer für Hinweise geschaltet (0800 503503533). Unter https://www.bkms-system.net/bw-soko-flagge kann zudem im Internet anonym mit der Soko Kontakt aufgenommen werden. (dpa)

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