Auf der Suche nach dem Mörder der Heidenheimer Bankiersfrau Maria Bögerl wurde in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" über bislang unveröffentlichte Details berichtet. Der Fall aus dem Jahr 2010 stand im Mittelpunkt der Sendung.
Gescheiterte Lösegeldübergabe
Vor knapp zweieinhalb Jahren war die Ehefrau des Sparkassenchefs Thomas Bögerl entführt und nach einer gescheiterten Lösegeldübergabe tot aufgefunden worden. Ihr Mann nahm sich ein Jahr später das Leben.
Täter aus Bereich Heidenheim oder Nördlingen
Die Sonderkommission "Flagge" hatte im vergangenen Mai mehrere Suchaktionen am Fundort der Leiche in einem Waldstück bei Heidenheim gestartet. Die Ermittler gewannen etwa weitere Erkenntnisse über das Bewegungsprofil des Täters oder der Täter, die sich demnach gut in dem Waldstück auskannten. Wie Ermittler der Soko "Flagge" in der ZDF-Sendung am Mittwochabend berichteten, wird vermutet, dass der Täter beziehungsweise die Täter aus dem Bereich Heidenheim oder auch Nördlingen stammen.
Die Ermittler glauben, dass die Tat von langer Hand geplant war. So soll Maria Bögerl schon längere Zeit vor ihrer Entführung beobachtet worden sein. In dem Zusammenhang wird auch nach einem weißen Auto gesucht. Der Soko liegt zudem ein anonymer Brief. Darin werden Hinweise auf die Beteiligung mehrere Täter gemacht. In der Sendung wurde der anonyme Schreiber gebeten, Kontakt mit der Sonderkommission aufzunehmen - auch anonym.
In der Sendung wurden die Handschellen gezeigt, die der Bankiersfrau angelegt worden waren. Möglicherweise handele es sich um ein Plagiat. Auch hier wurde um Hinweise gebeten.
20.000 Euro Belohnung
Die Staatsanwaltschaft Ellwangen hat für Hinweise, die zur Ermittlung und Ergreifung des Täters oder der Täter führen, eine Belohnung in Höhe von 6000 Euro ausgesetzt. Von privater Seite wurde eine Belohnung von 14.000 Euro ausgesetzt, berichten Regierungspräsidium Stuttgart und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Presseerklärung.
Die Ermittler erhofften sich durch die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" weitere Hinweise und baten um die Mithilfe der Bevölkerung. Der Sonderkommission "Flagge" liegen bislang 9500 Spuren und Hinweise im Mordfall Bögerl vor. Für die Sendung wurde die bislang 16-köpfige Sonderkommisssion vorübergehend verstärkt, um alle wichtigen Hinweise zeitnah bearbeiten zu können. ina/dpa