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Airbus fühlt sich unschuldig

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Airbus fühlt sich unschuldig

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    Paris Die zwei Flugdatenschreiber beginnen zu sprechen. Erst kürzlich wurden sie aus 4000 Metern Tiefe vom Grund des Atlantik hochgeholt. Jetzt werten Experten die Geräte aus – und könnten so bald das Rätsel um den Todesflug AF 447 lösen. Nach ersten Erkenntnissen trägt der Flugzeugbauer Airbus keine Schuld an dem Absturz der Air-France-Maschine von Rio de Janeiro nach Paris am 1. Juni 2009, bei dem alle 228 Insassen gestorben waren – darunter 28 Deutsche. Vielmehr könnte ein Pilotenfehler verantwortlich sein für die schwerste Katastrophe in der Geschichte der französischen Luftfahrt. Doch die Auswertung der Daten hat erst begonnen und wird laut der französischen Luftfahrt-Ermittlungsbehörde BEA noch Wochen dauern.

    Es geht um Gespräche im Cockpit

    Dennoch fühlt Airbus sich bereits jetzt entlastet. Mit Einverständnis der BEA hat der Flugzeugbauer seine Kunden informiert, dass der Absturz nicht von einem grundlegenden Technikfehler verursacht worden ist. Lediglich die von Thales hergestellten Pitot-Geschwindigkeits-Sonden sollen ausgefallen sein, als die Maschine eine Unwetterfront durchflog. Das allein reicht aber nicht, um den Absturz zu erklären.

    Die Sonden wurden inzwischen von Airbus ausgetauscht. Seit gestern werden die Aufzeichnungen der Gespräche im Cockpit ausgewertet. Sollte tatsächlich menschliches Versagen das Unglück ausgelöst haben, wird das die Fluggesellschaft Air France treffen. Die ist ebenso wie Airbus besorgt um ihr Ansehen und die hohen Schadensersatzforderungen, die auf die Unternehmen zukommen.

    Bis jetzt haben die Suchaktionen im Meer 35 Millionen Euro gekostet, die sich Airbus, Air France und der französische Staat teilen. Seit die Absturzstelle, mehr als 1000 Kilometer vor der brasilianischen Küste gelegen, im April lokalisiert wurde, hat das Bergungsteam Flugzeugteile und zwei Leichen geborgen. Derzeit wird geprüft, ob sie mithilfe von DNA-Proben noch identifiziert werden können. Falls nicht, soll die Ruhe der Toten nicht weiter gestört werden. Rund 50 Leichen wurden bislang entdeckt, ebenso viele Opfer waren direkt nach dem Unglück geborgen worden.

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