Wegen Vergewaltigung einer Elfjährigen ist ein muslimischer Geistlicher aus der nordafghanischen Stadt Kundus zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Der Mullah habe seine Schülerin im Mai in einer Moschee in der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz vergewaltigt, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Ein Gericht in der Hauptstadt Kabul habe das Urteil am Vortag gesprochen. Die Chefin der Frauenbehörde der Provinz Kundus, Badal Bibi, nannte das Urteil zu milde. Sie forderte die Todesstrafe für den Mullah.
20 Jahre Haft wegen Vergewaltigung in Moschee
Vor zweieinhalb Wochen waren in Kabul fünf Sexualstraftäter gehängt worden. Die Täter hatten im August in der Nähe Kabuls eine Familie überfallen und ausgeraubt sowie vier Frauen vergewaltigt. Eine der Frauen war zum Tatzeitpunkt schwanger und starb später an ihren Verletzungen. Vergewaltigung kann in Afghanistan in besonders schweren Fällen mit der Todesstrafe geahndet werden. dpa/AZ