Mehr und mehr sind die Zeiten vorbei, in denen Tiere juristisch einfach nur eine Sache gewesen sind. Und als solche nicht rechtsfähig. Tierliebhaber dürften darum nun Freude haben an einem Vergleich, der in San Francisco vor Gericht geschlossen wurde.
Worum ging es? Der britische Naturfotograf David S. Slater ist im Jahr 2011 auf der indonesischen Insel Sulawesi unterwegs gewesen – einer Makakenhochburg. Makaken werden bis zu 76 Zentimeter groß und zu den Primaten gezählt. Der Begriff Primaten, auch Herrentiere genannt, stammt vom lateinischen Primus, also der Erste – mithin reihen sich also die Makaken (zumindest weitläufig) ein in die Riege der Lebewesen, die sich als Krone der Schöpfung betiteln könnten.
Slater vermarktete das Affen-Selfie
Dachte sich dann wohl auch Nurato, ein sulawesischer Makake uns unbekannter exakter zoologischer Zuordnung, der damals auf den Auslöser von David Slaters Kamera drückte und eine Reihe wirklich ansprechender und ausdrucksvoller Selbstporträts anfertigte. Fast könnte man meinen, dass er dringend Bewerbungsfotos brauchte.
Jedenfalls wurde diese Selfie-Reihe sehr bekannt. Slater, obschon nicht Schöpfer dieser Lichtbilder, konnte sie vermarkten und damit Geld in uns unbekannter Menge erwirtschaften. Das missfiel der Tierschutzorganisation Peta, die im Namen des Affen dagegen klagte. Eine erste Klage wurde in San Francisco abgewiesen. Die zweite endete jetzt in einem Vergleich.
Slater spendet einen Teil der Einkünfte
Demnach darf Slater alle Einnahmen weiterhin behalten. Aber er verpflichtet sich, ein Viertel der künftigen Einkünfte aus den Selfies an gemeinnützige Organisationen zu spenden, die sich für Naruto und seine Makaken-Freunde in Indonesien einsetzen. Eigentlich mehr als ein Vergleich, fast ein Sieg für das Tierreich. Das müsste doch den Tierfreunden gefallen.
Hunde oder Katzen, die quasi Wohnblocks von Frauchen erben und Miete einnehmen, etwa für die Altersversorgung – das gibt es ja alles auch schon. Was kommt nun als nächstes?