Rudolf Müller von der AfD im Saarland wollte von der Polizei wissen, welcher Vorname von Tätern bei Messerstecherattacken am häufigsten getragen wurde. Die Polizei legte dem Landtag des Saarlandes im September 2018 eine Sonderauswertung der Kriminalstatistik vor. Die Ergebnisse dürften der AfD missfallen, schreibt die Saarbrücker Zeitung.
Kurioses Ergebnis nach AfD-Anfrage zu Messerstechern
Das Landespolizeipräsidium im Saarland erstellte ein Sonderlagebild "Stichwaffen- und Messervorfälle", das die Daten im Zeitraum vom 1. Januar 2016 bis 30. April 2018 auswertet. Sie wertete dafür händisch 3803 Datensätze aus. Davon waren nur 1490 für die von dem AfD-Abgeordneten Rudolf Müller gestellte Anfrage relevant. Die Auswertung ergab: In 842 Fällen war der Tatverdächtige deutscher beziehungsweise doppelter Staatsangehörigkeit. Für die restlichen 648 Ereignisse lagen der Polizei keine Informationen über die Staatsangehörigkeit vor.
Unter den 842 Tatverdächtigen mit deutscher bzw. doppelter Staatsangehörigkeit bei Stichwaffen- und Messervorfällen waren tatsächlich nur 14 Fälle mit doppelter Staatsbürgerschaft. Unter anderem tauchen die Kombinationen deutsch-türkisch, deutsch-kasachisch, deutsch-syrisch und deutsch-italienisch mehr als einmal auf. Die restlichen 828 Tatverdächtigen besaßen nur die deutsche Staatsbürgerschaft.
AfD-Anfrage: Messerstecher tragen meist deutsche Vornamen
Der AfDler Rudolf Müller wollte im Februar 2019 von der saarländischen Polizei außerdem wissen, ob es Häufungen bei Vornamen unter den Tatverdächtigen gegeben hätte. Wiederholt tauchten die Namen Michael (24 Fälle), Daniel (22 Fälle), Andreas (20 Fälle) auf. Andere gehäuft vorkommende Namen waren Sascha (15 Fälle), Thomas (14 Fälle), Christian, Kevin, Manuel und Patrick jeweils 13-mal. Jens und David tauchten beide 12-mal in der Statistik auf, Justin und Sven 11-mal. (lesa)