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Äußerung von Kardinal Meisner: Kauder hält "Katholikenphobie" für übertrieben

Äußerung von Kardinal Meisner

Kauder hält "Katholikenphobie" für übertrieben

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    Der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner beklagt eine Katholikenphobie. Symbolbild
    Der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner beklagt eine Katholikenphobie. Symbolbild

    Das Image der Katholischen Kirche in Deutschland scheint gehörig angeknackst zu sein. Nicht umsonst sind die zwei Äußerungen von Geistlichen gefallen, die für Aufsehen sorgen. So hat mit Äußerungen zu einer "Pogromstimmung" in der westlichen Welt gegen die katholische  Kirche der Chef der Glaubenskongregation im Vatikan, Gerhard Ludwig  Müller, scharfe Kritik auf sich gezogen. Der Kölner Kardinal Meisner klagt über eine "Katholikenphobie".

    Volker Kauder hält Äußerungen von Geistlichen für übertrieben

    Unionsfraktionschef Volker Kauder hielt beide Äußerungen für übertrieben. In einem Interview mit der Welt sagte Volker Kauder jedoch auch, dass es richtig sei, dass die Kirchen in Deutschland zum Teil einen schweren Stand haben und auch christliche Werte nicht genügend Achtung finden. Kauder appellierte in dem Interview aber auch an die Verantwortung der Katholischen Kirche. Wenn ein Fehler geschehen, müssen sie vonseiten der Kirche rasch beseitigt werden. Er denke dabei vor allem an die Missbrauchsfälle.

    Der Kölner Kardinal Joachim Meisner sieht seine Kirche als Opfer gezielter öffentlicher Angriffe. Keine Religion oder Konfession werde so sehr attackiert, sagte der 79-Jährige und beklagte eine „Katholikenphobie“, also eine Art Angst vor Kirchenmännern.

    Kardinal Meisner: Ungerechtfertigte Vorwürfe

    Kardinal Meisner forderte seine Seelsorger zu Tapferkeit im Umgang mit öffentlicher Häme und ungerechtfertigten Vorwürfen auf. Denn kirchliche Positionen zu Ehe, Familie und Lebensschutz würden zunehmend polarisieren. Anlass für die Aussagen des Kardinals ist die Empörung über die Zurückweisung eines Vergewaltigungsopfers an zwei katholischen Kliniken und der Bruch zwischen den Bischöfen und dem Kriminologen Christian Pfeiffer bezüglich der Aufklärung des „Missbrauchs in der Kirche“.

    Künstliche erzeugte Wut gegen katholische Kirche

    Meisner ging in seiner Interpretation der Stimmung aber nicht so weit wie der Chef der vatikanischen Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Müller. Der frühere Regensburger Bischof hatte vor einer „Kampagne gegen die Kirche“ gewarnt. Er sprach dabei von einer künstlich erzeugten Wut, „die gelegentlich schon heute an eine Pogromstimmung erinnert“. Im Internet und im Fernsehen würden Attacken geritten, deren Rüstzeug zurückgehe auf den Kampf der totalitären Ideologien gegen das Christentum. Während Müller scharf kritisiert wurde, trifft Meisner teils auf Verständnis.

    "Schlechte Erfahrungen mit der Kirche"

    Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, sagte: In der Tat gebe es aggressiv-antikirchliche Stimmungen, die aus schlechten Erfahrungen mit der Kirche herrührten. Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck indes nannte Müllers und Meisners Aussagen „Schwarz-Weiß-Malerei“. Der Sprecher des Bistums Augsburg, Karl-Georg Michel, sieht das ähnlich: Er selbst erlebe „so viel Positives, was Katholiken, gerade in ehrenamtlichen Positionen, leisten“. Und dies sei auch anerkannt. (mit dpa, kna)

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