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Adventskalender der Religionen (18): Es gibt verbotene Lebensmittel

Adventskalender der Religionen (18)

Es gibt verbotene Lebensmittel

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    Hast du schon einmal den Satz „Das ist nicht ganz koscher“ gehört? Wusstest du, dass dieser Satz etwas mit dem Judentum und mit Essen zu tun hat? In vielen Religionen gibt es Regeln beim Essen. An diese Regeln halten sich viele Gläubige auf der Welt. Aber nicht alle.

    Christentum Für Christen gibt es keine verbotenen Lebensmittel. Aber besondere: Brot und Wein. Beim Abendmahl werden diese Lebensmittel in der Kirche an die Gläubigen gereicht. Christen glauben, das Brot ist der Leib von Jesus Christus und der Wein ist das Blut. Jesus ist auch der Grund, weshalb gläubige Christen freitags kein Fleisch, sondern Fisch essen. Damit erinnern sie daran, dass Jesus am Karfreitag gekreuzigt wurde.

    Judentum „Das ist nicht ganz koscher“ ist eine weitverbreitete Redewendung. Damit drückt man aus, dass man etwas nicht ganz richtig findet. Juden benutzen das Wort „koscher“ häufig im Zusammenhang mit Essen. „Koscher“ heißt „geeignet“. Für Juden gibt es viele Vorschriften, die sich mit Lebensmitteln befassen. Diese Kaschrut sagen, was Juden essen dürfen, wie sie die Lebensmittel zubereiten und auch lagern müssen. Es gibt zwei wichtige Grundregeln: 1. Fleisch, Wurst und andere tierische Nahrungsmittel müssen von „geeigneten“ Tieren stammen. 2. „Milchiges“ und „Fleischiges“ wird getrennt. Zum Beispiel: Trinkt ein Jude ein Glas Milch, muss er erst ein paar Stunden warten, bevor er Fleisch essen darf. Fleisch, das in einer milchhaltigen Soße gekocht wird, ist nicht koscher. Welche Tiere geeignet sind, steht im Tanach. Nicht koscher ist zum Beispiel Schweinefleisch. Gummibärchen sind auch nicht koscher, denn sie sind aus Gelatine gemacht. Und Gelatine wird aus Schweinen oder Rindern gewonnen. Auch blutiges Fleisch ist nicht koscher. Juden glauben, im Blut befindet sich die Seele eines Lebewesens. Aus Respekt vor dem Tier soll die Seele nicht gegessen werden.

    Islam Hast du im Supermarkt auf einer Fleischverpackung schon einem den Aufkleber „Halal“ gesehen? Der zeigt: Dieses Fleisch dürfen Muslime essen. „Halal“ ist das arabische Wort für „erlaubt“ oder „zulässig“. Muslime dürfen nicht alles essen und trinken. Alkohol und Schweinefleisch sind zum Beispiel nicht halal. Auch alle Speisen, die aus Schweinezutaten hergestellt werden, sind nicht erlaubt. Muslime dürfen auch nur Fleisch essen, das von Tieren stammt, die auf eine besondere Art und Weise geschlachtet wurden. Auf die Speisevorschriften des Islam wird auch im Koran hingewiesen.

    Hinduismus Für Hindus gibt es viele verschiedene Essensregeln. Es muss sich aber nicht jeder Hindu an alle halten, sondern nur an die seiner jeweiligen Glaubensrichtung. Und es ist auch entscheidend, in welchem Lebensabschnitt er sich befindet - auch da gibt es besondere Regeln. Folgende Regeln sind sehr weit verbreitet. 1. Viele Hindus essen gar kein Fleisch. Das heißt: Sie sind Vegetarier. Warum? Sie glauben an die Wiedergeburt. Da nach diesem Glauben die Seele eines Menschen in einem Tier wiedergeboren werden kann, wollen viele Hindus keine Tiere töten. 2. Kühe sind für jeden Hindu heilige Tiere. Deshalb ist Rindfleisch für Hindus verboten. Milch und Lebensmittel, die aus Milch hergestellt werden, sind aber erlaubt und für Hindus auch sehr wichtig.

    Buddhismus Im Buddhismus gibt es keine strengen Speisevorschriften und auch keine verbotenen Lebensmittel. Aber es gibt „sittliche Verhaltensregeln“. Diese Pañcashîla sagen, dass Buddhisten nur essen sollen, um ihren Hunger zu stillen. Sie sollen auch keine Lebensmittel vergeuden oder wegwerfen. Und sie sollen kein Tier schlachten, um es essen zu wollen. Fleisch essen ist aber nicht verboten. Es gibt aber Tipps, was Buddhisten essen und wie sie die Speisen zubereiten sollen. Die sind bei jeder Glaubensgemeinschaft verschieden. Die strengsten Regeln gibt es im Buddhismus für Mönche und Nonnen: Sie dürfen sich nicht selber etwas zu essen kaufen oder kochen. Sie müssen sich ihr essen erbetteln. Und sie müssen alle Speisen annehmen, die angeboten werden - ablehnen oder wegwerfen ist nämlich nicht erlaubt. (lea)

    Mehr Infos: Surf doch mal auf religionen-entdecken.de. Dort stehen noch mehr Infos über die Religionen und die Regeln.

    Du möchtest auch die anderen Folgen des Adventskalenders der Religionen lesen? Hier geht es zu einer Übersicht, die direkt auf alle Folgen führt.

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