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Absturz in Indonesien: Rettungskräfte finden Flugzeugwrack: 50 Tote

Absturz in Indonesien

Rettungskräfte finden Flugzeugwrack: 50 Tote

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    Die 50 Insassen des russischen Unglücksflugzeugs sind tot. Rettungskräfte entdeckten am Donnerstag in der Nähe von Jakarta das Wrack des Mittelstreckenjets.
    Die 50 Insassen des russischen Unglücksflugzeugs sind tot. Rettungskräfte entdeckten am Donnerstag in der Nähe von Jakarta das Wrack des Mittelstreckenjets. Foto: dpa

    Für die Angehörigen und Rettungskräfte ist es traurige Gewissheit: Das in Indonesien am Mittwoch verschollene russische Flugzeug ist abgestürzt. Passagiere und Mannschaft haben das Unglück nicht überlebt. Suchtrupps sichteten das Wrack am Donnerstagmorgen in einer Gebirgskette bei Bogor südlich der Hauptstadt Jakarta vom Helikopter aus, berichtete der Chef der Rettungsbehörde, Daryatmo: "Um 8.30 Uhr haben Rettungstrupps Teile der Maschine gesichtet und wir glauben, dass es sich um den Ort handelt, wo die Maschine abgestürzt ist."

    Flugzeug zerbrach in der Luft oder beim Aufprall

    Die Maschine sei zwar gesichtet worden, sagte ein Sprecher der Luftwaffe im Fernsehen. Es sei jedoch schwierig gewesen, den Zustand zu beurteilen, weil das Wrack zuerst nur aus der Luft geortet werden konnte. Da die Absturzstelle im unwegsamen Gelände an den Hänge des 2200 Meter hohen Vulkans Salak liegt, mussten sich die Retter erst ihren Weg bahnen. Hunderte Helfer waren am Vormittag auf dem Weg zur Unglücksstelle.

    Offenbar ist das Flugzeug in der Luft oder beim Aufprall auseinandergebrochen. Es habe keine Überlebenden gegeben, sagte ein Sprecher der Firma, die den russischen Flugzeughersteller Suchoi in Indonesien vertritt, am Donnerstag. An Bord der hochmodernen russischen Maschine waren 50 Menschen. Am Flughafen Halim in Jakarta, wo die Maschine gestartet war, trafen derweil aufgelöste Angehörige der Passagiere ein.

    Piloten wollten Flughöhe kurz vor Absturz verlassen

    Das Flugzeug vom Typ Suchoi Superjet 100 war am Mittwoch zu einem Demonstrationsflug gestartet. 21 Minuten nach dem Start verschwand sie vom Radarschirm. Nach Angaben der indonesischen Flugwacht hatten die  Piloten kurz zuvor um Genehmigung gebeten, ihre zugewiesene Flughöhe zu verlassen. Sie wollten auf 1800 Meter gehen. Einen Grund nannte der Kapitän dafür nicht. Die Maschine befand sich in der Nähe des Berges Salak, der oft in Nebelschwaden gehüllt ist. Zum Zeitpunkt des Unglücks nieselte es in der Region. Die erste Suche am Mittwoch musste wegen schlechten Wetters abgebrochen werden.

    Die Firma, die Suchoi in Indonesien repräsentiert, korrigierte die Zahl der Insassen auf 50. Zunächst war von 46 Menschen an Bord die Rede gewesen. Die Behörden veröffentlichten keine Passagierlisten, weil einige, die auf dem Flug sein sollten, doch nicht dabei waren und andere ihre Plätze einnahmen. "Das zeigt doch, dass das alles nicht professionell abgelaufen ist", sagte Iszirta Rahman dem Nachrichtenportal Detik.com. Sein Bruder sei an Bord gewesen. Unter den Passagieren waren nach indonesischen Angaben Vertreter der russischen Botschaft, Mitarbeiter von Fluggesellschaften und Journalisten.

    Erstes russisches Passagierflugzeug

    Die Maschine ist das erste Passagierflugzeug, das seit dem Zerfall der Sowjetunion in Russland entwickelt wurde und sollte anderen Mittelstreckenanbietern wie Bombardier (Kanada) und Embraer (Brasilien). Erst vor kurzem hatte die Zivilsparte des Kampfjet-Herstellers Suchoi die offizielle Zulassung für die Europäische Union erhalten. Allerdings hatten Triebwerksprobleme die Auslieferung des Fliegers bislang verzögert.  dpa

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