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Absturz in Ägypten: Russische Behörde: Keine Anzeichen für Abschuss von Airbus

Absturz in Ägypten

Russische Behörde: Keine Anzeichen für Abschuss von Airbus

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    Während das Flugzeugwrack auf Spuren untersucht wird, prüfen die russischen Behörden die Qualität des Flugbenzins.
    Während das Flugzeugwrack auf Spuren untersucht wird, prüfen die russischen Behörden die Qualität des Flugbenzins. Foto: Stringer (dpa)

    An Tag zwei nach dem Absturz des russischen Passagierjets in Ägypten hat sich der Verdacht auf einen Terroranschlag nicht erhärtet. Es gebe "keine direkten Beweise für eine Verwicklung von Terroristen", sagte US-Geheimdienstdirektor James Clapper. Der Verweis der Fluggesellschaft Metrojet auf eine "äußere Ursache" sei "voreilig und stützt sich auf keine realen Fakten", kritisierte der Chef der russischen Luftfahrtbehörde, Alexander Neradko.

    Der Metrojet-Airbus A321 war am Samstagmorgen mit 224 Menschen an Bord nach dem Start im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich über der Sinai-Halbinsel abgestürzt. Niemand überlebte die bislang schlimmste Tragödie der russischen Luftfahrt. Die meisten Opfer waren russische Touristen. Eine erste Maschine mit den Leichen der Insassen landete am Montag in St. Petersburg.

    Russische Luftfahrtbehörde wirft Airline voreilige Schlüsse vor

    Ein russischer Urlaubsflieger mit 224 Menschen an Bord ist auf der Sinai-Halbinsel abgestürzt. Schon Minuten nach dem Start im Ferienort Scharm el Scheich am Roten Meer sei der Kontakt zu dem Airbus abgerissen. "Rettungskräfte haben Trümmerteile des Airbus 321 gefunden", sagte der Chef der ägyptischen Flugunfallbehörde, Ajman al-Mokdam. Der Fundort liege nahe des Al-Arisch-Flughafens im äußersten Norden des Sinai am Mittelmeer. Karte, Hochformat 60 x 115 mm, Grafik: A. Brühl
    Ein russischer Urlaubsflieger mit 224 Menschen an Bord ist auf der Sinai-Halbinsel abgestürzt. Schon Minuten nach dem Start im Ferienort Scharm el Scheich am Roten Meer sei der Kontakt zu dem Airbus abgerissen. "Rettungskräfte haben Trümmerteile des Airbus 321 gefunden", sagte der Chef der ägyptischen Flugunfallbehörde, Ajman al-Mokdam. Der Fundort liege nahe des Al-Arisch-Flughafens im äußersten Norden des Sinai am Mittelmeer. Karte, Hochformat 60 x 115 mm, Grafik: A. Brühl Foto: Dpa-infografik Gmbh

    Russlands Präsident Wladimir Putin sprach während eines Treffens mit dem Verkehrsminister von einer "großen Tragödie". Um "angemessen" zu reagieren, sei ein "objektives Bild" von der Katastrophe nötig.

    Bislang gibt es nur Mutmaßungen. Metrojet-Chef Alexander Smirnow sprach vor Journalisten in Moskau von einer "äußeren" Ursache, der 18 Jahre alte Airbus sei in "hervorragendem technischem Zustand" gewesen. Die Piloten hätten "völlig" die Kontrolle über das Flugzeug verloren und keinen Funkspruch abgesetzt. Offenbar hat die Maschine in diesem Augenblick einen erheblich Schaden an ihrer Konstruktion erlitten. Sie sei dann "nicht mehr geflogen, sie ist gestürzt".

    Der Leiter der Luftfahrbehörde, Neradko, hatte am Sonntag gesagt, die Maschine sei "in großer Höhe" auseinandergebrochen. Am Montag warf er dann der Airline vor, voreilig von einer äußeren Ursache gesprochen zu haben.

    US-Geheimdienstdirektor glaubt nicht an Abschuss durch IS

    US-Geheimdienstdirektor Clapper sagte in Washington, es sei "unwahrscheinlich", dass die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in der Lage sei, eine derartige Attacke auszuführen. Ein ägyptischer IS-Ableger hatte am Samstag reklamiert, die Maschine abgeschossen zu haben. Doch halten dies auch die russischen und ägyptischen Behörden für wenig wahrscheinlich. Die Extremisten verfügen demnach nicht über Waffen, die eine in rund 9000 Metern fliegende Maschine abschießen könnten.

    An der Untersuchung der ägyptischen Behörden beteiligen sich auch internationale Experten. Nach offiziellen ägyptischen Angaben wurden bis zum Montag zwölf Teile des Flugzeugrumpfs gefunden.

    Mehrere Fluggesellschaften setzen Flüge über Sinai-Halbinsel aus

    Eine erste Maschine brachte unterdessen die sterblichen Überreste von 144 Insassen nach St. Petersburg, dort begann die Identifizierung. Angehörige, die dazu zum städtischen Krematorium kamen, hatten zuvor bereits DNA-Proben im Krisenzentrum am St. Petersburger Flughafen Pulkowo abgegeben.

    Die Fluggesellschaften Lufthansa, Air France und Emirates setzten ihre Flüge über der Sinai-Halbinsel vorerst aus. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums in Berlin sagte, die Warnungen der Bundesregierung, die bislang für den Norden des Sinai galten, seien nun auch auf den Süden ausgedehnt worden. afp

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