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AZ-Reporterin vor Ort: Haiti: Wenn nachts die Erde wieder bebt

AZ-Reporterin vor Ort

Haiti: Wenn nachts die Erde wieder bebt

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    Port au Prince liegt in Trümmern.
    Port au Prince liegt in Trümmern.

    Erst dieses bedrohliche Grollen. Und dann fühlt es sich an, als ob der Fußboden hin und her ruckelt. Ein paar Sekunden nur. Trotzdem sind wir aufgesprungen, irgendwer hat "Erdbeben,

    Acht Journalisten, die wir in einem Zimmer zusammen saßen an diesem späten Abend, stürmten zur Tür. Das Eingangstor lässt sich nach innen öffnen, was für ein Unsinn. Es sind nur Sekunden, bis wir im Hof stehen. Der Kollege mit seinem Laptop in der Hand, die Kollegin mit dem Bier. Wieder ein Nachbeben, das dritte an diesem Tag. Wenn man sich nicht mehr darauf verlassen kann, dass einen der Boden unter den Füßen weggezogen wird, ist das kein schönes Gefühl. Dann kann man verstehen, dass fast niemand in Port-au-Prince in einem Haus schläft.

    Wenn es Nacht wird in der stromlosen Neun-Millionen-Stadt, legen sich die Menschen schlafen. Auf den Plätzen, in den Parks, auf den Straßen und an jeder Kreuzung. Sie breiten Tücher aus oder Decken, Planen oder Matten - und die ganze Stadt gleicht einem riesigen Sommerlager unter freiem Himmel. Ab 18 Uhr ist offiziell Ausgangssperre. Doch niemand hält sich daran.

    Wie die Überlebenden in Port-au-Prince - zehn Tage nach dem Jahrhunderterdbeben - ums Überleben kämpfen, lesen Sie morgen in der Zeitung. Aus Haiti berichtet Andrea Kümpfbeck

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