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ARD: Mit Nicole Heesters kam die erste Kommissarin in den "Tatort"

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Mit Nicole Heesters kam die erste Kommissarin in den "Tatort"

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    Kommissarin Marianne Buchmüller (Nicole Heesters, links) mit Lis Verhoeven in „Der Mann auf dem Hochsitz“.
    Kommissarin Marianne Buchmüller (Nicole Heesters, links) mit Lis Verhoeven in „Der Mann auf dem Hochsitz“. Foto: picture alliance, dpa

    Als Nicole Heesters, Tochter von Johannes Heesters, am 29. Januar 1978 in „Der Mann auf dem Hochsitz“ ihr Debüt als Mainzer Oberkommissarin Marianne Buchmüller gab, war das eine Sensation: Sie war die erste „Tatort“-Kommissarin der Fernsehgeschichte. 1980 war zwar nach wenigen Einsätzen schon wieder Schluss, unter anderem weil der Schauspielerin der Rummel um ihre Person zu viel geworden war.

    Frauen als Sekretärinnen im "Tatort"

    Auf ihren Krimi-Einsatz ist die Charakterdarstellerin aber bis heute stolz: „Ich war wenigstens die Erste. Pionierzeit. Jetzt bin ich die Mutter von all diesen Kommissarinnen“, sagt die 80-Jährige. Indem sie die Männerbastion „Tatort“ schleifte, wurde Heesters zur Wegbereiterin für Krimistars wie Ulrike Folkerts oder Maria Furtwängler.

    Der „Tatort“ war 1970 gestartet – Frauen tauchten allenfalls als Sekretärinnen auf. Während im „Polizeiruf 110“ der DDR schon seit 1971 Sigrid Göhler als Leutnant Vera Arndt ermittelte, vergingen für den „Tatort“ Jahre, bis Heesters in der 84. Folge als erste Frau einen Mörder jagte. Ihre Kommissarin: ein forscher Typ. Telefonate beendete sie, indem sie grußlos auflegte.

    Nicole Heesters Debüt war ein Erfolg

    Das Debüt von Heesters wurde mit einem Marktanteil von 66 Prozent ein Erfolg. Bei ihren weiteren Einsätzen sanken die Quoten – und ihre „Tatort“-Folgen galten später als langweilig. Damals war das anders. So musste der letzte „Tatort“ mit Heesters lange in den „Giftschrank“: „Der gelbe Unterrock“ von 1980 wurde nicht wiederholt, weil er Gewaltfantasien gegen Frauen auswalzte. Erst 2016 lief er wieder im SWR.

    Wer sind die Mörder im "Tatort"?

    In mehr als 1000 "Tatort"-Krimis stellt die Berufsgruppe der Unternehmer und Selbstständigen die meisten Mörder.

    Das ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Auswertung des Online-Portals Netzsieger.de.

    In 1023 Filmen töteten sie der Zählung zufolge 109 Mal, allein 16 Mal in München.

    Gefolgt werden sie von den Berufskriminellen, die exakt 100 Mal bislang mordeten, davon 15 Mal in Berlin.

    Auf dem dritten Platz finden sich 54 Schülerinnen und Schüler wieder. Ihr Schwerpunkt ist beim "Tatort" in Ludwigshafen anzusiedeln.

    Auf Rang vier liegen die Polizisten, die 49 Mal - zumeist mit der Dienstwaffe - töteten.

    Keiner echten Berufsgruppe sind die Fünftplatzierten zuzuordnen: 40 Arbeitslose trieben als Mörder im "Tatort" ihr Unwesen, sieben Mal allein in Köln.

    Jeweils nur einmal als Mörder entpuppten sich unter anderem der Generalkonsul des fiktiven Emirats Kumar, eine Wahrsagerin, eine schwedische Spionin, eine Zirkuseigentümerin, ein Kaninchenzüchter, eine Pop-Sängerin und eine Gärtnerin als Täter.

    Etwa drei Viertel aller erfassten Tatort-Mörder sind laut Netzsieger.de männlich.

    Auch bei den Opfern ist das Verhältnis von weiblichen und männlichen Opfern in etwa ähnlich. 1057 Männer und 485 Frauen kamen demnach zu Tode.

    Dass Heesters die Brocken nach dieser Folge hinwarf, lag allerdings nicht an schlechten Drehbüchern. Sie mochte es einfach nicht, dass Zuschauer sie, die ausgebildete Theaterschauspielerin, in die Schublade „,Tatort‘-Kommissarin“ steckten.

    1981 folgte ihr im „Tatort“ die zweite Kommissarin: Karin Anselm ermittelte als Hanne Wiegand bis 1988 in Baden-Baden. Und dann kam Ulrike Folkerts – und schrieb ebenfalls Fernsehgeschichte. Weil sie bereits seit 1989 im Einsatz ist.

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